Pfizer enttäuscht im 1. Quartal mit Gewinn- und Umsatzrückgang

Das Ergebnis pro Aktie vor Sonderposten sei um 10 Prozent auf 0,61 Dollar gefallen, teilte der im Dow Jones Industrial Average (DJIA) notierte Konzern am Donnerstag in New York mit. Unter dem Strich wies Pfizer einen Gewinn von 2,784 Milliarden Dollar aus (VJ: 3,361). Sechzehn von Thomson Financial befragte Analysten hatten für die Monate Januar bis März im Schnitt einen Rückgang auf 0,66 US-Dollar je Aktie erwartet. Der Patentverlust für die Produkte Norvasc und Zyrtec in den USA liessen den Umsatz um 5 Prozent auf 11,848 Milliarden Dollar sinken. Konzernchef Jeff Kindler sieht sich bei den angepeilten Kosteneinsparungen im Plan und bestätigte die Prognose für das laufende Geschäftsjahr.


Gewinn pro Aktie auf 2,35 bis 2,45 Dollar prognostiziert
Danach soll sich der Umsatz des Viagra-Herstellers 2008 in einer Spanne von 47 bis 49 Milliarden Dollar nach 48,37 Milliarden Dollar im Vorjahr bewegen. Den Gewinn pro Aktie vor Sonderposten sagt Pfizer in einer Spanne von 2,35 bis 2,45 Dollar voraus. Wegen des Patentverlustes für Norvasc und Zoloft hatte der Branchenprimus 2007 nur einen marginalen Umsatzanstieg verbucht. Der Gewinn war um 57 Prozent auf 8,3 Milliarden Dollar eingebrochen. Pfizer hatte 2006 mit einer Steuerrückzahlung in Höhe von 7,9 Milliarden Dollar und dem Verkauf des Consumer Health-Care-Geschäfts zahlreiche Sondereffekte verbucht.


Kostenreduktionsprogramm auf Kurs
Pfizer sei auf gutem Weg, die angepeilten Kosteneinsparungen zu erreichen, sagte Frank D’Amelio am Donnerstag in New York. Bis Ende 2008 will der Konzern auch durch Stellenstreichungen wenigsten 1,5 bis 2,0 Milliarden Dollar einsparen. Beim operativen Cash-flow würden 2008 17 bis 18 Milliarden Dollar angepeilt. Pfizer sieht sich wie die meisten der grössten Pharmakonzerne von Patentabläufen für umsatzstarke Medikamente bedroht: Aus diesem Grund hatte der Konzern im vergangenen Jahr den Rotstift angesetzt und den Abbau von mehr als 10.000 Stellen im gesamten Konzern eingeleitet.


Schleppender Nachschub an neuen Medikamenten
Der eher schleppende Nachschub an neuen Medikamenten und die Konkurrenz billigerer Nachahmerprodukte machen dem Hersteller der Potenzpille Viagra seit längerem zu schaffen. In den vergangenen Jahren musste Pfizer bei der Medikamentenentwicklung einige Enttäuschungen verkraften. So stellte der Konzern Ende 2006 die Entwicklung eines Nachfolgemittels für den Kassenschlager Lipitor ein. Lipitor ist Pfizers Flaggschiff und mit 12,7 Milliarden Dollar Umsatz im Jahr 2007 das weltweit meistverkaufte Produkt. Ab 2010/2011 droht bei Pfizer das Auslaufen des Patentschutzes für den Cholesterin-Senker. Im ersten Quartal verbuchte Pfizer mit Lipitor einen Umsatzrückgang von 7 Prozent auf 3,137 Milliarden Dollar. (awp/mc/pg)

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