Das unabhängige Data Safety Monitoring Committee (DSMC) habe sich für den Stopp ausgesprochen, da das Studienziel nicht erreicht wurde. Die Ergebnisse seien sehr enttäuschend, wurde Mace Rothenberg, zuständig für die klinische Entwicklung und die Sparte mit Onkologie-Produkten bei Pfizer in der Mitteilung zitiert.
Lehren ziehen
Ganz aufgeben will Pfizer das Medikament aber nicht. Der Konzern wolle die Studienergebnisse nutzen, um die Wirkweise besser zu verstehen. Nach einem ersten Rückschlag 2009 hatten Analysten ihre Umsatzerwartungen bereits gedämpft. Zunächst waren sie teilweise von 1,2 Milliarden Dollar für 2015 ausgegangen.
Auch Studienziel mit Sutent bei Brustkrebs verfehlt
Pfizer hat bei zwei klinischen Phase-III-Studien mit dem Krebsmittel Sutent in der Behandlung von Brustkrebs-Patienten die Studienziele verfehlt. Die Phase-III-Studie des Medikaments in Kombination mit Docetaxel habe in der Erstlinientherpapie bei Patienten mit fortgeschrittenem HER-2-negativem Brustkrebs keine statistisch signifikante Verlängerung der Zeit ohne ein Fortschreiten der Erkrankung gezeigt, teilte Pfizer in der Nacht zum Freitag mit. Auch die Kombination mit Capecitabine habe dieses Ziel im Vergleich mit der alleinigen Gabe von Capecitabine nicht erfüllt. Pfizer testet den Wirkstoff noch für die Behandlung von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC), bei Prostata- und Nierenkrebs.
Generika-Konkurrenz setzt Pfizer zu
Pfizer verliert seit einiger Zeit durch die Konkurrenz von Generika Umsatz und versucht, mit Kostensenkungen und Übernahmen gegenzusteuern. Pfizer hatte 2009 die Milliardenübernahme des Konkurrenten Wyeth für 68 Milliarden US-Dollar (52 Milliarden Euro) unter Dach und Fach gebracht. Bei dem Pharmariesen läuft 2011 das Patent für den Blutfettsenker Lipitor aus. Das Mittel war 2009 ungeachtet eines Umsatzrückgangs auf 11,4 Milliarden Dollar das umsatzstärkste Medikament weltweit.
Pfizer unter Bietern für Ratiopharm
Der US-Pharmakonzern ist nach Aussagen aus verhandlungsnahen Kreisen neben dem weltgrössten Generikahersteller Teva Pharmaceuticals und der isländischen Actavis unter den letzten drei Bietern für den Ulmer Generikahersteller Ratiopharm. In der kommenden Woche sollen die drei Finalisten ihre endgültigen Gebote abgegeben und einen kompletten Finanzierungsplan der Übernahme vorlegen. Zuletzt lagen die Gebote bei um die 3 Milliarden Euro. (awp/mc/ps/07)