Pfizer übertrifft trotz Gewinnrückgang Markterwartungen
Für das laufende Geschäftsjahr hob der weltweit grösste Pharmakonzern seine Umsatzprognose leicht an. Die im Dow Jones Industrial Average (DJIA) notierte Aktie legte in einem schwachen Gesamtmarkt zu.
Wie Pfizer mitteilte, soll der Konzernumsatz nun im laufenden Geschäftsjahr in einer Spanne von 47 bis 49 Milliarden Dollar liegen nach 48,6 Milliarden Dollar in 2007. Zuvor hatte Konzernchef Jeff Kindler 46,5 bis 48 Milliarden Dollar als Richtschnur ausgegeben. Der Gewinn je Aktie (EPS) vor Sonderposten wird von Pfizer bei 2,35 bis 2,45 Dollar erwartet. Die Durchschnittsschätzungen der Analysten sehen einen Umsatz von 47,12 Milliarden Dollar und ein EPS von 2,34 Dollar vor.
Starkes Schlussquartal
Für die Monate Oktober bis Dezember wies der Konzern einen Gewinn von 2,878 Milliarden Dollar oder 0,42 Dollar pro Aktie aus. Im Vorjahr hatte Pfizer wegen des Verkaufs seiner Consumer-Health-Care-Sparte ein Ergebnis von 1,32 Dollar pro Aktie oder 9,449 Milliarden Dollar veröffentlicht. Mit seinem Ergebnis vor Sonderposten übertraf der Konzern die Erwartungen der Wall Street. Während Pfizer für das Schlussquartal 0,52 Dollar auswies, hatten die Experten lediglich mit einem Anstieg auf 0,47 Dollar gerechnet. Der Umsatz stieg im Quartal um vier Prozent auf 13,065 Milliarden Dollar.
Nur marginaler Umsatzanstieg im Gesamtjahr
Wegen des Patentverlustes für die beiden Medikamente Norvasc und Zoloft wies Pfizer im Gesamtjahr 2007 nur einen marginalen Umsatzanstieg von 48,4 auf 48,6 Milliarden Dollar aus. Der Gewinn brach dagegen um 57 Prozent auf 8,3 Milliarden Dollar ein. Pfizer hatte 2006 mit einer Steuerrückzahlung in Höhe von 7,9 Milliarden Dollar und dem Verkauf des Consumer Health-Care-Geschäfts zahlreiche Sondereffekte verbucht. Der Umsatz des Blutfettsenkers Lipitor ging um zwei Prozent auf 12,7 Milliarden Dollar zurück. Lipitor ist Pfizers Flaggschiff und das weltweit meistverkaufte Produkt.
Neue Aktienrückkäufe
Mit einem neuen Aktienrückkaufprogramm will Pfizer seinen Aktien Auftrieb geben. Nachdem der Konzern 2007 Titel im Wert von zehn Milliarden Dollar zurückgekauft hatte, soll nun ein neues Rückkaufprogramm über fünf Milliarden Dollar aufgelegt werden. Der eher schleppende Nachschub an neuen Medikamenten und die Konkurrenz billigerer Nachahmerprodukte machen dem Hersteller der Potenzpille Viagra seit längerem zu schaffen. Weltweit will der Pharmariese nach früheren Aussagen deswegen 10.000 Mitarbeiter oder zehn Prozent der Belegschaft entlassen. (awp/mc/pg)