Pharma: Viel Lob von S&P für Roche und Novartis

Letztere darf sich zum illustren Kreis der mit einem «Triple A» bewerteten Unternehmen zählen, während Roche seit der Ersteinstufung von Anfang Februar 2006 mit der ebenfalls guten Note «AA+» bewertet wird. Das durchschnittliche Pharma-Rating betrage bei S&P «AA-«, führte S&P-Analyst Olaf Toelke, zuständig für die europäischen Pharmafirmen, am Donnerstag in einem Mediengespräch in Frankfurt zu diesem Thema aus.


Solide Finanzen
Die Agentur begründet ihre positive Bewertung von Novartis und Roche unter anderem mit den soliden Finanzen der beiden Firmen sowie mit den vielversprechenden Produkten kurz vor oder nach der Markteinführung. Allerdings seien beide Firmen in Nordamerika unterrepräsentiert, findet Toelke dann doch noch ein Haar in der Suppe. Roche generiere derzeit 40% des Umsatzes in den USA und Novartis 41%. Der Ratingagentur zufolge entfielen 2005 aber 47% des weltweiten Pharma-Geschäfts auf den nordamerikanischen Raum. Der Analyst ist zuversichtlich, dass die beiden Pharma-Unternehmen nicht zuletzt dank ihrer Onkologie-Produkte die Präsenz in den USA verstärken werden.


Roche
Roche verfüge mit Avastin, Herceptin, MabThera und Tarceva über ein junges Krebs-Portfolio, merkte Toelke an. Angesichts der jungen Pipeline werde der Konzern auch künftig eine ähnlich gute Umsatzentwicklung ausweisen können, ist er überzeugt.


Novartis
Zu Novartis meinte Toelke, dass ein verstärktes Engangement der Gruppe im Generika-Bereich aus Sicht des Ratings «nicht unbedingt positiv» wäre. Dieses Geschäft sei bedeutend volatiler als das klassische Pharmageschäft, gab er zu bedenken. S&P rechnet damit, dass das Volumen des weltweiten Generikamarktes bis ins Jahr 2010 auf rund 84 Mrd USD ansteigen wird von knapp 40 Mrd USD im Jahr 2004.


Europäische Pharma-Industrie
Was die europäische Pharma-Industrie betrifft, rechnet Toelke in 2006 und den folgenden Jahren mit weiteren Übernahmen und Zusammenschlüssen. Transatlantische Mergers, die bis anhin weitgehend ausgeblieben sind, schliesst Toelke dabei nicht aus. Seines Erachtens verfügen die Pharmafirmen derzeit über «historisch hohe Cash-Bestände». (awp/mc/gh)

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