Phoenix Mecano: Umsatz sinkt im 1. Halbjahr um 15 Prozent – 2009 weiter profitabel

Von Januar bis Juni betrug der Umsatz 188,9 (VJ 222,2) Mio EUR, entsprechend einem Minus von 15%. Bereinigt um Veränderungen im Konsolidierungskreis betrug der Rückgang 27%. Währungsbereinigt resultierte eine Abnahme von 15%, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Auftragseingang ging um 14% auf 190,2 (220,9) Mio EUR zurück.


Reingewinn sinkt um 81 Prozent auf 3,4 Mio. Euro
Der EBIT sank um 84% auf 3,7 (23,3) Mio EUR. Somit beträgt die EBIT-Marge 2,0 (10,5)%. Im Betriebsergebnis enthalten seien Kosten in Höhe von 3 Mio EUR im Zusammenhang mit der OKIN-Akquisition, hiess es. Der Reingewinn lag mit 3,4 (17,7) Mio EUR um 81% unter dem Vorjahreswert. Mit diesen Zahlen hat die Gruppe die Erwartungen der Analysten zum Teil getroffen. Diese hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 196,2 Mio EUR, einem EBIT von 3,9 Mio EUR und einem Reingewinn von 3,0 Mio EUR gerechnet.


Zügige Integration der akquirierten OKIN-Betriebsteile
Die im Februar 2009 akquirierten Teile der insolventen OKIN-Gruppe würden planmässig und zügig integriert, hiess es. Für die nächsten Jahre ergebe sich trotz aktuell schwieriger Marktbedingungen eine «hervorragende» Ausgangsposition in einer wettbewerbsintensiven Wachstumsbranche.


Integrations- und Restrukturierungskosten
Neben den reinen Integrationskosten fielen für OKIN auch Restrukturierungskosten an. Das Unternehmen sei aus einer Insolvenzmasse gekauft worden und zum Erwerbszeitpunkt hoch defizitär gewesen, erklärte Phoenix Mecano. Im Verlauf des zweiten Halbjahres 2009 soll trotz schwieriger Marktverhältnisse der Break-even auf operativer Ebene bei OKIN erreicht werden.


Vergleichsweise stabile Marktbedingungen in Fernost und Indien
Regional betrachtet verzeichnete das Unternehmen nach eigener Einschätzung vergleichsweise stabile Marktbedingungen in Fernost einschliesslich Indien, während die Märkte in Europa und USA als Folge der Finanzkrise einbrachen.


Sparte Gehäusetechnik: Stabilisierung auf tiefem Niveau erwartet
Nach Sparten erzielte Gehäusetechnik einen Umsatz von 62,8 Mio EUR (-28%) bei einem EBIT von 8,5 Mio EUR (-58%). Der Bereich habe sich dem widrigen Marktumfeld nicht entziehen können, hiess es. Für die zweite Jahreshälfte gingen die meisten Marktteilnehmer von einer Stabilisierung auf tiefem Niveau aus.


ELCOM/EMS erwirtschaftete einen Umsatz von 38,8 Mio EUR (-28%); der EBIT lag bei 0,3 Mio EUR (-93%). Nicht zuletzt aufgrund des stabilen Photovoltaikgeschäftes sei die Sparte in den schwarzen Zahlen verblieben, so Phoenix Mecano. Steckverbinder und Codierschalter sowie Automotive hätten teilweise mit massiven Nachfrageeinbrüchen zu kämpfen. Die weiteren Aussichten blieben unsicher.


Mechanische Komponenten mit Umsatzplus dank Akquisition
Das Segment Mechanische Komponenten legte akquisitionsbedingt zu. Der Umsatz erhöhte sich auf 86,8 Mio EUR (+8%) bei einem Betriebsverlust von 3,8 (VJ Gewinn 1,1) Mio EUR. Dies ist laut Phoenix Mecano grösstenteils auf den OKIN-Kauf zurückzuführen. 0,5 Mio EUR entfielen auf die Resultate der angestammten Bereiche Dewert sowie Rose&Krieger.


«Spürbare Ergebnisverbesserung» erwartet
Für das zweite Halbjahr bestehen nach Einschätzung der Gesellschaft für die Zielmärkte weiterhin erhebliche Unsicherheiten. Die eingeleiteten Kostensenkungs-Massnahmen und die Synergien der OKIN-Akquisition würden jedoch greifen. Dies soll im Verlauf des zweiten Halbjahres zu einer «spürbaren Ergebnisverbesserung» führen.


Vermehrte Anzeichen einer Stabilisierung
Mit Blick auf das Gesamtjahr hiess es, Phoenix Mecano sei unter anderem in den Märkten für Maschinenbau, Industrieelektronik, Möbel- und Pflegeindustrie, Medizintechnik, Oil&Gas und Photovoltaik breit aufgestellt. Es gebe vermehrte Anzeichen einer Stabilisierung. Allerdings dürfte es aufgrund der Finanzierungsprobleme vieler Kundenprojekte auch immer wieder zu Rückschlägen kommen.


Phoenix Mecano sei auf tieferem Niveau weiterhin profitabel, investiere in Zukunftsmärkte und generiere freien Cashflow. Für das laufende Geschäftsjahr halte das Unternehmen trotz gestiegener Risiken am Ziel fest, ein positives Nettoresultat zu erzielen. Der Blick in die Zukunft falle «vorsichtig optimistisch» aus. (awp/mc/pg/04)

Schreibe einen Kommentar