Phonak darf ReSound nicht übernehmen

Die deutsche Behörde begründet ihren Entscheid vom Mittwoch damit, dass mit der Übernahme eine kollektive Marktbeherrschung im deutschen Hörgerätemarkt entstehe, teilte Phonak am Donnerstag mit. Mit dem Entscheid des deutschen Kartellamtes sei die Übernahme weltweit blockiert, sagte eine Phonak-Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.


Berufung beim zuständigen Gericht
Phonak werde den Entscheid «umgehend» beim zuständigen Gericht anfechten, heisst es. Von allen anderen Wettbewerbsbehörden hatte Phonak bereits im Januar die Zustimmung für den Zusammenschluss erhalten. Die vorgeschlagenen Massanhmen seien aber vom Bundeskartellamt als «ungeeignet» eingestuft worden. Die Behörde selber sehe keine Massnahmen, welche die Einwände entkräften könnten. «Die Konsequenz dieser Auffassung ist, dass der Vollzug der Transaktion weltweit verhindert werden könnte», hält Phonak fest.


Vollzugstermin auf zweite Jahreshälfte verschoben
Auf jeden Fall verzögert sich der Zusammenschluss, so er dann zustande kommt. Der Vollzugstermin werde auf die zweite Jahreshälfte verschoben. Phonak hatte die Übernahme für 3,3 Mrd CHF im vergangenen Oktober bekannt gegeben. Mit der Fusion würde die Schweizer Gruppe gemäss eigenen Angaben zur neuen weltweiten Nummer Eins im Hörgeräte-Markt aufsteigen. Beim Kauf setzte sich die Gruppe mit Sitz in Stäfa ZH gegen die Konkurrenten Siemens in Deutschland und William Demant in Dänemark durch.

Marktanteil der neuen Gruppe: Um die 30 Prozent
Zusammen kommen die beiden Unternehmen auf einen Umsatz von über 1,5 Mrd CHF. Der Marktanteil der neuen Gruppe würde gemäss früheren Angaben um die 30% betragen. Sowohl die Phonak wie die ReSound-Gruppe beschäftigen weltweit je rund 3’400 Mitarbeitende. Mit der geplanten Übernahme war im Herbst gleichzeitig ein Stellenabbau von «einigen 100 Arbeitsplätzen» angekündigt worden. (awp/mc/ar)

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