Phonak: Die Chronologie einer Schweizer Erfolgsgeschichte
Die Ursprünge der Phonak reichen bis in die 40er-Jahre zurück. Moneycab zeigt, wie sich das Unternehmen zur heutigen Stärke entwickelt hat.
Von Andreas Gredig
14. Juni 2001
Die Phonak veröffentlicht ihre Jahreszahlen: Das Betriebsergebnis wurde um 95,3 Prozent auf 95,3 Millionen Franken gesteigert. Der Reingewinn stieg um 93 Prozent auf 65,7 Millionen Franken. Der GV wird eine Nennwert-Rückzahlung von 15 Franken je Aktie sowie ein Aktiensplit (1:100) vorgeschlagen.
21. April 2001
In einem Pressecommuniqué gibt die Phonak bekannt, dass sie den Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr (per 31.3.01) um 46 Prozent auf 460 Mio. Franken gesteigert hat. Diesen Erfolg verdankt das Unternehmen vor allem der volldigitalen Hörcomputer-Linie Claro.
27. März 2001
Phonak übernimmt die österreichische Firma Hansaton. Diese ist im Gross- und Detailhandel tätige. Das Salzburger Unternehmen erzielt einen Umsatz von rund 20 Mio. Franken und hàlt einen geschätzten Marktanteil von 30 Prozent.
November 2000
Die Phonak gibt bekannt, dass sie per 1.Januar 2001 für einen Kaufpreis von mindestens 160 Mio. Franken die kanadische Unitron übernimmt. Durch diesen Expansionsschritt verstärkt Phonak seine Position in Nordamerika und Japan. Zudem schliesst der Konzern mit einem zukünftigen Weltmarktanteil von 12 Prozent zu den Hörsystemanbietern William Demant, GM Resound (beide Dänemark) und Starkey (USA) auf. Ende November gibt die Phonak bekannt, dass sie den Gewinn im 1.Halbjahr (per 30. September 2000) verdreifacht hat.
September 2000
Durch die Übernahme der spanischen Indo Laem Audiologia SA, kann die Phonak España, welche durch die Zusammenlegung neu unter dem Namen Phonak Laem SA operieren wird, ihren Marktanteil in Spanien auf über 15 Prozent mehr als verdoppeln. Die Phonak rückt so in Spanien auf den 2.Platz vor.
Juli 2000
Die dänische Tochter der Phonak übernimmt rückwirkend per 1. April 2000 den dänischen Hörgeräte-Hersteller Auris und erhöht damit den Marktanteil in Dänemark. Auris hatte im Geschäftsjahr 1999/2000 einen Umsatz von 2,4 Mio. Franken erzielt und 21 Mitarbeiter beschäftigt.
April 2000
Eine weitere Vertriebsgesellschaft, die Phonak España S.A., nimmt ihren Betrieb auf. Sie löst Phonaks bisherige Generalvertretung in Spanien, Sonor Audifonos in Gerona, ab und ist eine 100 Prozentige Konzerngesellschaft.
März 2000
Die Phonak übertrifft mit einer Umsatzsteigerung um 21 Prozent auf 314 Mio. Franken die eigene Prognose für das Geschäftsjahr 1999/2000.
Januar 2000
Die Phonak stellt ihr neues Phonak Cycling Team vor und steigt somit ins Sport-Sponsoring ein.
Dezember 1999
Hans-Ueli Rihs scheidet aus der operativen Führung aus, bleibt als grösster Aktionär und Mitglied des Verwaltungsrates der Phonak Gruppe jedoch eng verbunden. Seine Funktion als Chief Executive Officer wird ab April 2000 Peter Pfluger bekleiden.
Oktober 1999
Phonaks volldigitale HörComputer-Linie Claro wird am 44. Internationalen Hörgeräte-Akustiker-Kongress in Nürnberg erstmals dem Fachpublikum vorgestellt. Claro erweist sich als der Publikumsmagnet.
Juli 1999
Die im selben Jahr noch zur Schweizer Unternehmerin des Jahres gewählte Heliane Canepa und Logitechgründer Daniel Borel werden neu in den Verwaltungsrat der Phonak Holding AG gewählt. Altersbedingt scheidet der langjährige Vizepräsident Dr. Hans-Conrad Kessler aus dem Gremium aus.
April 1999
Mit Phonak B.V. in Nieuwegein bei Utrecht (Holland) wird eine weitere Gruppengesellschaft eröffnet. Zum gleichen Zeitpunkt wird in Nordamerika Phonak Kanada zu 100 Prozent erworben.
1998
Die Phonak eröffnet eine Vertriebsgesellschaft in Grossbritannien und durchbricht erstmals die Umsatzgrenze von 200 Mio. Franken.
1997
Der italienische Generalagent Decibel wird übernommen und in die neugegründete Phonak Italia integriert. Auch wird in diesem Jahr das neue Technologiezentrum in Stäfa eröffnet, nach dessen Fertigstellung sich Beda Diethelm von der operativen Tätigkeit zurückzieht. Er konzentriert sich fortan auf sein Verwaltungsratsmandat. Als Diethelms Nachfolger und Chief Operating Officer der Gruppe tritt Peter Pfluger in die Phonak ein.
1996
Durch die Übernahme von Lapperre Belgien steigt die Phonak, aufgrund der spezifischen Marktverhältnisse in Belgien (Importeur ist auch Retailer), erstmals in das Detailgeschäft ein. Im gleichen Jahr ergänzt Phonak mit Stephensen die Präsenz in Skandinavien.
1995
Die PiCS-HörComputer mit AudioZoom etablieren sich auf den Weltmärkten.
1994
Die Phonak Gruppe überschreitet erstmals die Umsatzgrenze von 100 Mio. Franken und beschreitet im November den Börsengang. Rund 20 Prozent der Aktien werden im Publikum platziert.
1992
Einerseits wird der PiCS HörComputer mit grossem Erfolg lanciert, andererseits erwirbt die Phonak den australischen Generalvertreter Telex und integriert diesen in die Phonak Australasia. Zudem werden die Phonak Communications in Murten für den Aufbau von Aktivitäten im Bereich der drahtlosen Kommunikation sowie die Phonak Schweden gegründet.
1991
Phonak Neuseeland nimmt ihre Tätigkeit auf.
1990
Beteiligung der Indelec Holding AG, Tochtergesellschaft des Schweizerischen Bankvereins, mit 25 Prozent an der Phonak Holding AG, deren Aktienkapital gleichzeitig von einer auf neun Millionen Schweizer Franken erhöht wird.
1989
Gründung der eigenen Vertriebsgesellschaft in den USA, dem weltweit grössten Hörgerätemarkt.
1987
Bezug des Phonak-Hauses in Stäfa.
1986
Gründung der Vertriebsgesellschaft in Dänemark.
1985
Die Phonak Holding AG wird als Dachgesellschaft der Phonak-Gruppe gegründet. Auch findet in diesem Jahr die Eröffnung von Phonak Australasia als Joint-Venture mit dem damaligen australischen Generalagenten Telex statt. Diese erfüllt den Zweck der Endmontage von Hochverstärkungs-Hörgeräten für die australische Regierung.
1980
Nach dem Tod von Ernst Rihs übernehmen seine beiden Söhne Andreas und Hans-Ueli Rihs dessen Aktien. Kurz darauf — im Rahmen des Rückkaufs der EIBA-Anteile — wird Beda Diethelm gleichberechtigter Aktionär.
1978
Gründung der ersten ausländischen Vertriebsgesellschaften in Deutschland und Frankreich.
1976
Dank der kinderfreundlichen Hörgeräte-Technologie werden erste bedeutende Exporterfolge in den USA erzielt. Die Eidgenössischen Bank (EIBA) beteiligt sich am Unternehmen, welches im selben Jahr ins Hoval-Haus in Feldmeilen umzieht. Zudem findet eine Kapitalerhöhung statt.
1975
Das Unternehmen erreicht den Durchbruch in der Hochverstärkungsklasse für hochgradig schwerhörige Kinder mit der Lancierung der Hinter-dem-Ohr-Geräte TopFront und anschliessend SuperFront.
1965
Ernst Rihs, Vater der heutigen Hauptaktionäre Andreas und Hans-Ueli Rihs erwirbt denAktienmantel der «AG für Elektroakustik». Beda Diethelm und kurz darauf Andreas Rihs treten in das Unternehmen ein und bauen es neu auf.
1947
Gründung der «AG für Elektroakustik», mit Sitz in Zürich, durch eine belgisch-französische Investorengruppe. Geschäftszweck sind «Fabrikation, Verkauf, Import, Export sowie Übernahme von Vertretungen auf dem Gebiete der Elektro-Akustik und verwandter Gebiete».