Phonak gut ins neue Geschäftsjahr gestartet
Die Palio-Plattform ist ein frei programmierbarer digitaler Chip, der in den nächsten vier bis fünf Jahren zentraler Baustein der Hörgeräte von Phonak sein wird.
«Enormes Marktpotenzial»
«Das Marktpotenzial für Hörgeräte ist enorm», sagte Rihs in seinem Referat. Genutzt wird derzeit nur ein kleiner Teil. Rund 10% der Bevölkerung hat Hörprobleme, aber nur 2% benützen Hörgeräte, und dies auch nur in den entwickelten Ländern. Die unternehmerische Herausforderung liege nun darin, die Stigmatisierung von Hörproblemen zu beseitigen. Hörgeräte müssten deshalb zu modernen Kommunikationsgeräten werden, die höchsten ästhetischen Anforderungen genügen.
Querdenken und Kreativität
«Mit Standardgeräten kann der Weltmarkt nicht erreicht werden», so Rihs. Innovative Ideen entstünden jedoch nur dort, wo die Unternehmenskultur Raum für Querdenken und Kreativität biete. Starre Abläufe und viele Hierarchiestufen sucht man deshalb bei Phonak vergebens. Die besten Ideen werden in der interdisziplinären Kommunikation zwischen Mitarbeitern freigesetzt, so Rihs.
Bekanntheitsgrad bei 52 Prozent
Dank dem Radsport-Sponsoring hat der Hörgerätehersteller den Bekanntheitsgrad der Marke Phonak in der Schweiz von 0% auf 52% gesteigert. Im vergangenen Jahr wurden rund 5 bis 6 Mio CHF für Werbung aufgewendet. Derzeit laufe aber die Diskussion, ob das Sponsoring auf dieser Basis noch weitergeführt werden soll, sagte Rihs.
Produktion zunehmend in China
Phonak will als Schweizer Unternehmen die hiesigen Vorteile wie das technische Know-How nutzen. Einfache Produkte, die bereits am Markt eingeführt sind, werden aber zunehmend in China produziert. Nicht nur um Kosten zu sparen, sondern auch um vor Ort zu sein, wenn sich der chinesische Markt entwickle, sagte Rihs weiter.
Nummer 3 im Weltmarkt
Als derzeitige Nummer 3 im Weltmarkt hält Phonak weiterhin am Ziel fest, die Weltführerschaft zu erlangen. Dies dürfte etwa in den nächsten 5 bis 10 Jahren der Fall sein, sagte Rihs am Rande des SEF.
Aus der Konkursmasse gerettet
Andy Rihs hat im Jahr 1965 Phonak aus der Konkursmasse des Unternehmens seines Vaters gerettet und im Alter von 25 Jahren zusammen mit einem Partner von A bis Z aufgebaut. Seit dem Börsengang im Jahr 1995 hat sich der Aktienkurs verzehnfacht und der Personalbestand auf 3’000 von 300 Mitarbeitern erhöht. (awp/mc/gh)