Pilotenstreik: Gewerkschaft Kommunikation stärkt Swiss Pilots den Rücken

Seine Gewerkschaft stehe der Swiss Pilots Association (SPA) «umfassend» bei, bestätigte Vize-Präsident Giorgio Pardini einen Bericht der «SonntagsZeitung». Es gehe um Öffentlichkeitsarbeit und um die Vorbereitung anstehender Verhandlungen zwischen der SPA und der Swiss.


Hilfe angeboten

Die SPA sei als Hausverband an ihre Grenzen gestossen, sagte Pardini. Die Piloten seien einerseits Teil des Konflikts und müssten sich andererseits um Objektivität bemühen. Deshalb habe die Gewerkschaft Kommunikation ihre Hilfe angeboten. Die Unterstützung habe sich «so ergeben». Noch während des Streiks vom vergangenen Dienstag habe man der SPA «spontan Hilfe angeboten».

128 Maschinen am Boden geblieben

Am Dienstag waren wegen des Streiks der ehemaligen Crossair-Piloten 128 Maschinen der Swiss am Boden geblieben. SPA-Präsident Thomas Issler verteidigte in der «Samstagsrundschau» von Schweizer Radio DRS diesen Schritt.

Kampf der Ungleichbehandlung

Es sei «kein einfacher Entscheid» gewesen, zu streiken. Doch die «Piloten konnten nicht mehr». Fünf Jahre lang habe man versucht, sich beim Swiss-Management Gehör zu verschaffen. Seit der Gründung der Swiss kämpften die ehemaligen Crossair-Piloten gegen die Ungleichbehandlung gegenüber ihren Kollegen von der untergangenen Swissair. Denn bei den Arbeitsbedingungen der beiden Kategorien im Europageschäft gebe es «eklatante Unterschiede». Er selber – seit 17 Jahren Pilot – verdiene 8500 CHF pro Monat und damit «knapp etwas mehr als die Hälfte» eines ehemaligen Swissair-Piloten.

Fehlende Wertschätzung

Es gehe aber nicht nur um den Lohn, betonte Issler. «Die Wertschätzung fehlt.» Und weil das Swiss-Management nicht bereit war, gegen diese Diskriminierung anzugehen, «blieb uns nichts anderes übrig», als zu streiken.

Zuversicht bei der Anerkennung

Issler ist zuversichtlich, dass Swiss Pilots von der Swiss wieder als Sozialpartner anerkannt wird. Für Pardini hat die Swiss «keinen Grund, das nicht zu tun». Es gebe für die in die Regionalflug-Tochter Swiss European ausgelagerten Piloten «keine andere legitime Organisation» als die SPA.

Hoffen auch Verhandlungen

Pardini und Issler hoffen, dass jetzt Verhandlungen aufgenommen werden. Ein Termin ist für den 4. Oktober vorgesehen. Dabei muss es laut SPA-Präsident Issler darum gehen, für alle im Europageschäft tätigen Piloten gleiche Bedingungen zu schaffen.

Konstenneutrale Lösungsmöglichkeiten

Wie dies geschehen soll, darüber hielt sich Issler bedeckt. Es gebe «kostenneutrale» Lösungen, doch stehe es ihm nicht zu, für die ehemaligen Swissair-Piloten tiefere Löhne zu fordern. Und ob höhere Löhne für die Ex-Crossair-Piloten wirtschaftlich vertretbar seien, darüber müsse der Verwaltungsrat entscheiden.

Einen konstruktiven Dialog suchen

Pardini betont, dass die Piloten bei den Verhandlungen mit dem Swiss-Management «jetzt nicht mehr allein» sind. Für die Swiss bedeute dies, dass sie mit der SPA nicht mehr «umspringen könne» wie bisher, dass es nun «einen konstruktiven Dialog» anstelle des «einseitigen Diktats» brauche. Es müsse eine «richtige Auslegeordnung» gemacht werden. (awp/mc/ab)
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