«Die Schwellenländer profitieren von der weiterhin hohen Liquidität, soliden Staatsfinanzen und hohen Währungsreserven. Für den Unternehmenssektor wurden zudem die Gewinnerwartungen angehoben». Vor allem für das abgelaufene vierte Quartal 2009 und das erste Quartal 2010 sei mit sehr guten Zahlen gegenüber dem jeweiligen Vorjahresquartal zu rechnen, so Pollen weiter. Vor diesem Hintergrund erwartet Pollen verstärkte Kapitalzuflüsse: «Wir gehen davon aus, dass Anleger, die jetzt noch viel Liquidität halten, im Jahresverlauf verstärkt Kapital in den Schwellenländern investieren werden».
China als Wachstumslokomotive
In Asien übernehme China weiterhin die Rolle der Wachstumslokomotive: «China wächst in vielen Bereichen stärker als erwartet, und das strahlt positiv auch auf andere Länder der Region ab.» Chinas starke Zahlen beim Bruttoinlandprodukt oder bei den jüngsten Exportdaten lassen auch in anderen Bereichen gute Ergebnisse erwarten. So etwa im Automobil-Sektor, in dem die Herstellungs- und Verkaufszahlen chinesischer Autos 2009 die 12 Millionen-Grenze überstiegen. Damit ist China neben Japan und den USA das einzige Land, das mehr als zehn Millionen Automobile pro Jahr produziert. Allerdings sei der Markt chinesischer Automobilhersteller mit mehr als 200 Unternehmen noch stark fragmentiert und stehe vor der Konsolidierung.
Selektive Investments in Autosektor
John Pollen investiert vor diesem Hintergrund sehr selektiv in den Sektor; etwa in Dongfeng, den drittgrössten Autohersteller Chinas, der rund eine Million Fahrzeuge pro Jahr herstellt. «Das Unternehmen hat gute Chancen, eine Führungsrolle in der bevorstehenden Konsolidierung zu übernehmen», sagt Pollen. Grundsätzlich sind für den Investmentexperten chinesische Unternehmen interessant, die von der Binnennachfrage profitieren. Jedoch rät er bei den Konsumtiteln zur sorgfältigen Auswahl einzelner Firmen, da zahlreiche Aktien bereits relativ teuer seien.
Risiken im Auge behalten
Neben den zahlreichen Chancen in den Emerging Markets sollten laut Pollen Investoren in den kommenden Monaten verstärkt die Risiken für die Anlageregion im Auge behalten; etwa ein Wiedererstarken des US-Dollars, die Rückkehr der Inflation oder die Straffung der Geldpolitik. «Werden von den Zentralbanken die Zinsen zu stark oder zu schnell angehoben, könnte dies das Wachstum in vielen Schwellenländern negativ beeinflussen», erklärt der Fondsmanager. (Pioneer Investments/mc/pg)
Über Pioneer Investments
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