PMI signalisiert Erholung in der Industrie

Höher lag der Index zuletzt im Juni 2008 und damit bevor die Schweiz in die Rezession geglitten ist, wie die Credit Suisse (CS) in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt. Demnach wird die Erholung der industriellen Konjunktur auch in einer über drei Monate geglätteten Darstellung sichtbar. Der solchermassen gebildete Index stieg um 4.2 Punkte auf 49.6 Zähler und liegt damit nur knapp unterhalb der Wachstumszone.


Sämtliche berücksichtigte Subindizes im Plus
Sämtliche fünf Subindizes, die in die Berechnung des PMI einfliessen, schlossen höher als im Vormonat. Und lediglich die Subindizes «Lager Einkauf» und «Beschäftigung» befanden sich unterhalb der Wachstumsschwelle. Die Auftragsbestandeskomponente und die Produktionskomponente stiegen um 3.7 bzw. 6.5 Punkte auf Werte, die letztmals im Boomjahr 2007 erreicht worden sind (60.1 bzw. 62.0 Zähler). Dabei darf aber nicht ausser Acht gelassen werden, dass die Zunahme der Produktion und des Auftragsbestandes, die sich derzeit im PMI widerspiegelt, von einem äusserst tieferen Niveau aus stammen.


Beschäftigungsabbau hält an
Die Lieferfristenkomponente stieg innerhalb der Wachstumszone weiter an auf 54.4 Punkte ? der Trend zu längeren Lieferfristen hat sich im September offensichtlich fortgesetzt. Die Komponente «Lager Einkauf» signalisiert dagegen weiterhin einen Lagerabbau. Mit 42.0 Punkten liegt sie trotz einem erneuten Anstieg immer noch unterhalb der Wachstumsschwelle. Ebenfalls leicht ansteigend, aber unterhalb der Wachstumszone, befindet sich die Beschäftigungskomponente (42.1 Punkte), Zeichen eines andauernden Beschäftigungsabbaus.


PMI: Subindizes:


Produktion
Im September wurde mehr produziert als im Vormonat. Die Produktionskomponente lag mit 62.0 Punkten deutlich in der Wachstumszone. Dank einem nun mehr sechsmonatigen Anstieg um insgesamt 31.7 Punkte liegt die Subkomponente mittlerweile auf dem höchsten Stand seit Oktober 2007. Dabei darf aber nicht ausser Acht gelassen werden, dass die Zunahme der Produktion, die sich derzeit in der Produktionskomponente widerspiegelt, von einem äusserst tieferen Niveau aus kommt.


Auftragsbestand
Im September nahm der Auftragsbestand zum Vormonat zu. Die Auftragsbestandeskomponente stieg um 3.7 Punkte und lag mit 60.1 Punkten deutlich in der Wachstumszone. Dabei darf aber nicht ausser Acht gelassen werden, dass die Zunahme des Auftragsbestandes, der sich in der Auftragsbestandeskomponente widerspiegelt, von einem äusserst tieferen Niveau aus kommt.


Einkaufsmenge
Die Unternehmen kauften erneut mehr ein als im Vormonat. Die Komponente «Einkaufsmenge» stieg innerhalb der Wachstumszone weiter an (+4.8 Punkte) auf 57.2 Punkte.


Einkaufspreise
Der Subindex «Einkaufspreise» gewann im September 1.7 Punkte und liegt aktuell bei 53.2 Zählern. Innert fünf Monaten stieg diese Komponente um 25.9 Zähler und erreichte damit im August erstmals seit September 2008 wieder die Wachstumszone. Offensichtlich macht sich langsam ein gewisser Preisdruck bemerkbar.


Lieferfristen
Der Trend zu längeren Lieferfristen hat sich im September fortgesetzt. Die Lieferfristenkomponente stieg innerhalb der Wachstumszone weiter an (+1.4 Punkte) auf 54.4 Punkte. Die zunehmenden Lieferfristen sind ein Zeichen gut ausgelasteter Kapazitäten. Zahlreiche Unternehmen haben ihre Kapazitäten angesichts der düsteren Aussichten derart stark abgebaut, dass keine massiven Überkapazitäten mehr bestehen.


Lager Einkauf
Die Komponente «Lager Einkauf» stieg im September deutlich um 5.6 Punkte auf 42.0 Zähler. Dies bedeutet einerseits, dass die Lagerdisposition immer noch äusserst vorsichtig erfolgt. Andererseits ist dies aber auch ein positives Zeichen: Offensichtlich passen die Unternehmer die Lager der schwächeren Nachfrage an. Der Mühlestein der vollen Lager verliert an Gewicht.


Lager Verkauf
Die Komponente «Lager Verkauf» ging im September um 3.1 Punkte auf 41.4 Zähler zurück. Offensichtlich hat sich der Lagerabbau im Berichtsmonat wieder leicht beschleunigt. Der Abbau der Lager dauert nunmehr 10 Monate. Der Rückgang des Lagers kann zwei Gründe haben: Entweder eine fehlende Nachfrage oder leere Lager. Letzteres würde bedeuten, dass die Produktion weiter erhöht werden muss.


Beschäftigung
Die Beschäftigungskomponente stieg im September um 3.1 Punkte und überbietet mittlerweile die Tiefststände früherer Rezessionen. Der Beschäftigungstiefpunkt ist aber noch lange nicht erreicht, der Index liegt nun bereits seit einem Jahr ununterbrochen unterhalb der Wachstumszone. (cs/mc/ps)

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