Porsche: VW soll operativ unabhängig bleiben

«Wir werden die beiden Unternehmen Porsche und Volkswagen organisatorisch nicht vernetzen.» Hierzu solle die neue Konzernstruktur beitragen, dem die Anteilseigner auf dem Aktionärstreffen zustimmen sollen.

Neue Struktur frühestens ab November in Kraft
Die neue Struktur, nach der Porsche in eine Holding in der Rechtsform einer Europäischen Aktiengesellschaft (SE) umgewandelt und das gesamte operative Sportwagengeschäft in eine neue Tochter ausgegliedert wird, werde aber frühenstens im November in Kraft treten können, sagte Wiedeking weiter. Für die Eintragung der Änderungen ins Handelsregister sei die Vorlage der Bilanz für das Geschäftsjahr 2006/07 erforderlich. Diese werde frühestens Anfang November vorliegen.


«Bemühungen um eine sinnvolle Ordnung der VW-Beteiligung»
Grund des Konzernumbaus seien die «Bemühungen um eine sinnvolle Ordnung der VW-Beteiligung», sagte Wiedeking weiter. «Wir schützen mit dieser Konstruktion nicht nur Volkswagen, sondern auch Porsche und stellen damit vor aller Augen sicher, dass nicht der Schwanz mit dem Hunde wedelt», sagte der Porsche-Chef im Hinblick auf den deutlich grösseren VW-Konzern. «Porsche soll Porsche bleiben. Das ist uns ganz wichtig. Mit der von uns gewählten Konstruktion ist aber auch gesichert, das Volkswagen Volkswagen bleibt.»


Bisher habe Porsche mehr als fünf Milliarden Euro in das VW-Engagement investiert, sagte Wiedeking weiter. «Es wäre geradezu sträflich fahrlässig, wenn wir uns um unser Investment nicht kümmern würden.» Der Sportwagenbauer hatte seinen Anteil im März auf knapp 31 Prozent aufgestockt und damit ein Pflichtangebot an alle Aktionäre ausgelöst. Dieses lag unter dem aktuellen Börsenkurs und wurde nur von 0,06 Prozent der VW-Aktionäre angenommen.


Einfluss ausbauen
«Wir sind jetzt in der Lage, je nach Situation, Liquidität oder anderer Parameter bei Volkswagen unseren Einfluss auszubauen und geltend zu machen, ohne weitere Hürden nehmen zu müssen», sagte Wiedeking. Erst bei Überschreiten der 50-Prozent-Schwelle sei nun eine neue Mitteilung notwendig.


Weitere Beteiligung derzeit nicht geplant
Weitere Beteiligung der neuen Porsche Holding SE sind Wiedeking zufolge derzeit dagegen nicht geplant. Beteiligungen neben der an VW seien «reine Zukunftsmusik». Dennoch sei in der Vereinbarung mit den Arbeitnehmern über die künftige Zusammensetzung des Aufsichtsrates dieser Fall bereits berücksichtigt worden. «Nur wenn im Rahmen der etwaigen Weiterentwicklung der Holding die Situation entsteht, dass mehrere grössere Beteiligungen von der Holding gehalten werden sollten, kann es zu einer Vergrösserung des Aufsichtsrates kommen», sagte Wiedeking. Da die neue Struktur langfristig angelegt sei, habe man alle Eventualitäten abdecken müssen. (awp/mc/pg)

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