Portugal: Risiko eines Hilfeersuchens «hoch»

Dies sagte der Minister Fernando Teixeira dos Santos am Montag der «Financial Times». «Das Risiko ist hoch, weil wir hier nicht vor einem nationalen Problem oder Schwierigkeiten eines einzigen Landes stehen. Es handelt sich um Probleme von Griechenland, von Portugal und Irland. Das ist nicht einfach nur ein Problem unseres Landes», erklärte der Minister. Jedes Land habe zwar eigene spezifische Probleme, aber die Märkte betrachteten die Wackelkandidaten der EU als eine Einheit. Mit den vom Parlament verabschiedeten Sparhaushalt für 2011 sei sein Land aber dabei, die öffentlichen Finanzen zu verbessern.


Kritik an Deutschland und Frankreich
Der Minister liess auch Kritik an Deutschland und Frankreich anklingen: «Unsere Haushaltsvorschläge wurden von den Märkten zunächst positiv aufgenommen, aber die Tendenz kehrte sich um, weil es Ungewissheit hinsichtlich der ständigen (EU-)Mechanismen zur gegenseitigen Unterstützung gab», klagte er in Bezug auf die harte Haltung von Berlin und Paris gegenüber Schuldensündern. «Wir sind wie ein Fussball-Spieler auf das gegnerische Tor gestürmt und wurden gefoult, aber dieses Foul wurde nicht gepfiffen», so dos Santos.


Neuverschuldung 2090 auf Rekordstand
Die Staatsschulden Portugals lagen Ende 2009 bei 109 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Neuverschuldung erreichte 2009 den Rekord von rund 9,4 Prozent. Das Land konnte zuletzt langfristige Staatsanleihen nur zu Rekordzinsen von fast sieben Prozent platzieren. Mit nie dagewesen Sparmassnahmen soll das Defizit dieses Jahr auf 7,3 und nächstes auf 4,3 Prozent gedrückt werden. (awp/mc/ps/26)

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