Portugal soll unter den Rettungsschirm
«Wenn Portugal den Schirm nutzen würde, wäre das für Spanien gut, weil das Land in Portugal stark engagiert ist», zitiert das Blatt eine ungenannte Quelle aus dem Bundesfinanzministerium. Die portugiesische Regierung stemme sich bislang gegen die Hilfe. Neben Portugal steht an den Märkten Spanien besonders im Blickpunkt der Anleger.
EU-Kommission weist Spekulationen zurück
Die EU-Kommission hat Spekulationen zurückgewiesen, wonach die EU das finanzschwache Portugal unter den Rettungsschirm für wackelnde Euro-Staaten drängt. «Ich weiss nicht, wo die Gerüchte herkommen», sagte der Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn am Freitag. In der Eurogruppe, wo die Finanzminister der Euro-Staaten zusammentreffen, habe es keinen Druck auf Lissabon gegeben, sondern Unterstützung für den Sparkurs des Landes. 2011 solle das Haushaltsdefizit auf 4,6 Prozent der Wirtschaftsleistung sinken. «Portugal hatte alle nötigen Haushaltsmassnahmen ergriffen, um auf der sicheren Seite zu sein, sagte der Sprecher.
Zapatero: Spanien braucht keine EU-Rettung
Der spanische Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero hat angesichts der anhaltenden Spekulationen im Zusammenhang mit der Euro-Schuldenkrise um Vertrauen für sein Land geworben. Es sei «absolut ausgeschlossen», dass Spanien wie Irland auf den Euro- Rettungsfonds zurückgreifen müsse, sagte er am Freitag in einem Rundfunkinterview. «Wir werden aus eigener Kraft aus der Krise kommen», betonte der sozialistische Politiker. Die gesamtstaatliche Verschuldung Spaniens liege 20 Prozentpunkte unter dem EU-Durchschnitt, sagte Zapatero dem Sender Rac1 in Barcelona. Zudem sei das spanische Finanzsystem eines der solidesten in der EU. Dies hätten im Sommer die Banken-Stresstests bewiesen. Die in Schwierigkeiten geratenen Sparkassen würden derzeit saniert.
Sparpaket gewissenhaft durchsetzen
Auch das milliardenschwere Sparpaket der Regierung werde gewissenhaft durchgesetzt. «Wir sind dabei, das schlechte Cholesterin zu beseitigen, das uns teilweise künstlich fettwerden liess», ergänzte er mit Blick auf die Krise auf dem jahrelang überhitzten Immobilienmarkt und dem Zusammenbruch des Bausektors. Spekulanten warnte Zapatero, auf Kosten der Schulden Spaniens auf kurzfristige Profite zu setzen. «Sie werden sich irren.» Dessen ungeachtet erreichten die Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen am Freitag im Vergleich zu deutschen Papieren ein neues Rekordhoch. (awp/mc/ss/08)