Post mit Gewinnsprung nach neun Monaten
Im Gesamtjahr dürfte sie aber das beste operative Ergebnis ihrer Geschichte einfahren, sagte Postchef Jürg Bucher sagte am Mittwoch der Nachrichtenagentur SDA. In früheren Jahren und vor allem 2008 mit über 800 Mio CHF Gewinn hätten Liegenschaftsverkäufe das Ergebnis beeinflusst. Der Konzernumsatz stieg um 2,9% auf 6,4 Mrd CHF. In allen vier Sparten erwirtschaftete die Post nach eigenen Angaben gute Resultate.
Rückläufige Briefmengen
Der Kommunikationsmarkt mit PostMail, Swiss Post International, Swiss Post Solutions und den Poststellen steigerte den Gewinn um 18 Mio auf 91 Mio CHF. Dabei ging bei PostMail die Briefmenge um 2,8% gegenüber den ersten neun Monaten 2009 zurück. Unter dem Strich blieben bei der Briefpost 134 Mio CHF. Poststellen und Verkauf blieben Sorgenkinder, hier resultierte ein Verlust von 84 Mio CHF, 10 Mio weniger als in der Periode 2009. Unterhalten wurden Ende September insgesamt 3607 Zugangsstellen für Kunden, aufgeteilt in 1977 Poststellen, 337 Agenturen und 1186 Hausservice-Angebote.
Bestehende 3600 Zugangspunkte bleiben
Jürg Bucher erklärte, bei diesen rund 3600 Zugangspunkten solle es bleiben. Wo möglich, wolle die Post die Öffnungszeiten nach neuen Kundenbedürfnissen ausbauen. Auch das internationale Geschäft von Swiss Post International kam nicht recht vom Fleck und brachte mit 39 Mio CHF um 2 Mio weniger ein als in der Vorjahresperiode. Swiss Post Solutions konnten den Vorjahresverlust in einen Gewinn von 4 Mio CHF umwandeln.
PostLogistics: Gewinn vervierfacht
Bei PostLogistics, der Logistiksparte mit Paketen und ähnlichem, vervierfachte sich der Neun-Monats-Gewinn praktisch von 26 Mio auf 110 Mio CHF. Allerdings sind die Zahlen wegen Umteilungen nur beschränkt vergleichbar. Zustande kam der Anstieg dank der konjunkturellen Erholung und einer Belebung des elektronischen Handels. Das schlug sich in 3,8% mehr Paketen nieder. Postchef Bucher zeigte sich vom Erfolg dieser Sparte hocherfreut. Die Post habe dadurch ein weiteres starkes Standbein, das sich hervorragend entwickle. Beim E-Shopping sei der Konzern gut positioniert.
PostFinance bestes Pferd im Stall
Bestes Pferd im Post-Stall war und blieb die PostFinance. Sie trug mit 455 Mio CHF am meisten zum Konzerngewinn bei. Ausschlaggebend hierbei war die weitere Zunahme der Kundenvermögen, wie PostFinance bereits im Vorfeld der Konzernergebnisse kommuniziert hatte. Bucher, früher Chef dieser Konzernsparte, kommentierte, wegen der von der Politik verweigerten Banklizenz müsse PostFinance die Lücken – etwa bei den Hypotheken – mit Partnern füllen. Wichtig sei ein umfassendes Angebot. Das Anlagengeschäft sei durch die Restriktionen am stärksten eingeschränkt, etwa indem PostFinance nicht direkt im Hypothekarmarkt investieren kann.
Weniger Gewinn bei PostAuto
Im öffentlichen Verkehr erzielte PostAuto einen Gewinn von 26 Mio CHF nach 34 Mio im Vorjahr. Der Rückgang ist auf ein ausgebautes Angebot zurückzuführen. Ende September verfügte die Post über 45’084 Vollzeitstellen, 603 mehr als im Vorjahr. Nach Post-Angaben ergaben Umfragen weiterhin eine hohe Kundenzufriedenheit von 80 auf einer Skala von bis 100 Punkten. (awp/mc/ps/11)