Das Unternehmen und die Gewerkschaft ver.di hätten sich am Tag vor Heiligabend darauf geeinigt, die geplante längere Wochenarbeitszeit für die rund 60.000 Beamten für das nächste halbe Jahr bei 38,5 Stunden zu belassen, teilte ver.di am Samstag in Berlin mit.
Möglichen Wegfall von rund 5.000 Stellen abgewendet
Andernfalls hätten die Beamten ab 1. Januar 2007 wöchentlich 41 Stunden arbeiten müssen. Diese mögliche Arbeitszeitverlängerung ist auf eine auslaufende Verordnung des Bundesfinanzministeriums zurückzuführen. ver.di befürchtete als Konsequenz daraus den Wegfall von rund 5.000 Stellen und hatte den Arbeitszeittarifvertrag gekündigt, um mittels einer Arbeitszeitverkürzung für die 130.000 Tarifbeschäftigten deren Arbeitsplätze bei der Post zu sichern. Wäre es nicht zu dieser Einigung gekommen, hätte ver.di ab Mitte Januar zu Streiks aufgerufen.
Scheurle: «Vernünftiger Weg»
Der Personalvorstand der Deutschen Post AG, Walter Scheurle, erklärte, «im Interesse der Kunden und der Mitarbeiter halte ich diese Vereinbarung für einen vernünftigen Weg». Beide Seiten hätten sich eine Atempause verschafft, um eine Lösung dieser auch politisch schwierigen Fragen zu erarbeiten.
Arbeitsplätze sicher – Weitere Verhandlungen
«Der Arbeitsfriede bei der Post ist wieder hergestellt. Das ist eine gute Nachricht für die Beschäftigten. Ihre Arbeitsplätze sind sicher», stellte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Rolf Büttner fest. In den kommenden Monaten könne über eine gemeinsame Lösung der strittigen Arbeitszeitfrage verhandelt werden. ver.di werde sich diesen Verhandlungen nicht verschliessen. «Eines ist allerdings klar: Die 38,5 Stunden-Woche steht nicht zur Disposition», kündigte Büttner an. Der wieder in Kraft gesetzte Arbeitszeittarifvertrag sehe jetzt eine 14-tägige Kündigungsfrist jeweils zum Monatsende vor. (awp/mc/ar)