Post will dem Bund ab 2009 Gewinne abliefern
Für den Fall, dass die Monopolgrenze bei Briefen auf unter 100 Gramm gesenkt wird, forderte Gygi neue unternehmerische Freiheiten für die Post. Im vergangenen Jahr habe die Post erneut einen Reingewinn erwirtschaftet, sagte Gygi in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Der Gewinn werde etwas unter den 2004 erzielten 837 Mio CHF liegen.
Erstmals einen Gewinn abliefern
«Bis 2008 werden wir unsere Eigenkapitalziele erreicht und die Pensionskasse gefestigt haben», kündigte Gygi an. Im Jahr 2009 sollte die Post nach seinen Worten dem Bund erstmals überhaupt einen Gewinn abliefern. Zu PTT-Zeiten sei das Geld für den Bund immer von der Telecom gekommen.
Grundversorgung weiterhin selbst finanzieren
Auch wenn Anfang April das Monopol bei der Briefpost auf 100 Gramm sinkt, könne die Post ihre aufwendige Grundversorgung weiterhin selbst finanzieren, hielt Gygi fest. Senke der Bundesrat die Monopolgrenze aber weiter, brauche der Gelbe Riese mehr unternehmerische Freiheiten. Als Beispiele nannte er die Erlaubnis für die Postfinance, in den Kreditmarkt einzusteigen sowie die Unterstellung des Personals unter das Obligationenrecht, um Gesamtarbeitsverträge für die Post und ihre Konkurrenten auszuhandeln. Auch der Umfang der Grundversorgung müsse überprüft werden.
Vermehrt Agenturen mit vereinfachtem Angebot
Die Zahl der Poststellen – heute über 2’500 – werde deswegen aber «nicht unbedingt» reduziert, hielt Gygi fest. Doch statt traditioneller Poststellen könnten vermehrt Agenturen mit vereinfachtem Angebot treten, etwa in Läden. Er schliesse nicht aus, dass in Zukunft mehr Post-Anlaufstellen gebe als heute.
Pilotversuche
Zurzeit laufen Pilotversuche mit Volg, Coop, Landi, Spar, dem Bäckermeisterverband, Bahngesellschaften und lokalen Detaillisten. «Im Herbst wollen wir dem Verwaltungsrat Entscheidungsgrundlagen dazu vorlegen», kündigte Gygi an. (awp/mc/gh)