Potash-Interessenten auf Partnersuche
So will der chinesische Chemiekonzern Sinochem der indischen Wirtschaftszeitung «Economic Times» (Montag) zufolge den indischen Bergbaukonzern NMDC für ein gemeinsames Gebot gewinnen. Ein kanadischer Pensionsfonds bemüht sich laut «Financial Times» (Montag) derweil um Unterstützung von Singapurs Staatsfonds Temasek.
Politische Bedenken in Kanada
Sinochem habe Kontakt zu NMDC aufgenommen, schreibt «Economic Times» unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Der Konzern hoffe, mit einem gemeinsamen Angebot die Bedenken in der kanadischen Politik wegen einer Übernahme von Potash durch ein chinesisches Staatsunternehmen zerstreuen zu können. Laut Zeitung dementierte NMDC-Verwaltungsratschef Rana Som allerdings, dass Sinochem Kontakt aufgenommen habe. In einem sehr frühen Stadium befänden sich die Gespräche des kanadischen Lehrer-Pensionsfonds mit Temasek, berichtete die «Financial Times». Ein Konsortium aus diesen beiden Gesellschaften bräuchte allerdings einen weiteren Partner aus der Bergbaubranche, heisst es laut Zeitung in Kreisen. Temasek lehnte eine Stellungnahme ab.
Suche nach weissem Ritter
Das Potash-Management wehrt sich seit Wochen gegen das im August eingegangene Übernahmeangebot von BHP. Die Kanadier halten die Offerte für zu gering. Deshalb sucht der Kali-Konzern nach einem sogenannten Weissen Ritter, einem Bieter, der die ungeliebte BHP aussticht. Doch bislang gibt es kein weiteres offizielles Gebot. Kali ist ein begehrter Rohstoff und wird zur Düngemittelproduktion benötigt. Angesichts des zunehmenden Nahrungsmittelbedarfs einer wachsenden Weltbevölkerung gilt es als Wachstumsmarkt. Potash sitzt auf den weltgrössten Kali-Vorkommen. Einer der schärfsten Konkurrenten kommt mit K+S aus dem hessischen Kassel. (awp/mc/ps/09)