Praktiker hebt nach starkem 2. Quartal Ergebnisprognose an

«Angesichts der bisherigen Umsatzentwicklung, unserer Ertragsstruktur und des Umstands, dass wir den grösseren Teil der für 2007 erwarteten Einmalbelastungen im ersten Halbjahr bereits verdaut haben, erwarten wir nun ein Ergebnis von 125 Millionen Euro», sagte Vorstandschef Wolfgang Werner am Mittwoch bei der Vorlage der Quartalszahlen. Bislang hatte Praktiker ein EBITA von mindestens 115 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Beim Umsatz will der Konzern weiterhin die Marke von vier Milliarden Euro knacken.


Umsatz um 26,9 Prozent gesteigert
Den Umsatz steigerte Praktiker dank eines florierenden Auslandsgeschäfts und der seit Februar dieses Jahres konsolidierten Baumarktkette Max Bahr um 26,9 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro. Im Ausland wuchs der Konzern dabei um 24 Prozent und auf dem deutschen Markt um 28 Prozent.


EBITA um 10,7 Prozent geklettert
Das operative Ergebnis (EBITA) kletterte um 10,7 Prozent auf 69 Millionen Euro. Der Konzernüberschuss legte um 12,7 Prozent auf 51,4 Millionen Euro zu. Die von dpa-AFX befragten Analysten hatten den Umsatz im zweiten Quartal bei 1,119 Milliarden Euro, das EBITA bei 68,41 Millionen Euro und den Überschuss bei 48,33 Millionen Euro erwartet.


Wachstum ausschliesslich auf Max Bahr zurückzuführen
In Deutschland hatte Praktiker mit einigen Sondereffekten zu kämpfen. Zwar stieg der Umsatz im ersten Halbjahr auf 1,51 (Vorjahr: 1,22) Milliarden Euro, das Wachstum war aber ausschliesslich auf die übernommene Kette Max Bahr zurückzuführen. Der Umsatz der Marke Praktiker ging in den ersten sechs Monaten flächenbereinigt um drei Prozent zurück. Dabei schlugen sich die Erhöhung der Mehrwertssteuer zum Jahresbeginn, die Veränderungen im Sortiment und der Verzicht auf sortimentsfremde Schnäppchenangebote, wie sie im Vorjahr verstärkt eingesetzt wurden, negativ nieder.


Einmalige Belastungen beim Ergebnis
Beim Ergebnis musste Praktiker einmalige Belastungen für die Integration von Max Bahr, die Umstellung auf das neue Easy-to-Shop-Konzept und die höhere Mehrwertsteuer, die nicht vollständig an die Kunden weitergegeben wurde, verkraften. Auf Halbjahressicht ging das EBITA in Deutschland um 32 Prozent zurück. Im Gesamtkonzern stieg es um 5,7 Prozent. Der Halbjahres-Überschuss im Gesamtkonzern fiel gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Prozent auf 33,3 Millionen Euro. Aus dem ersten Quartal hatte der Konzern einen Verlust von rund 18 Millionen Euro zu verdauen. Der Grossteil der Einmalbelastungen sei im ersten Halbjahr angefallen, teilte Praktiker mit. Der Verlauf des ersten Halbjahres lasse erwarten, dass sich auch die zweite Jahreshälfte positiv entwickeln werde. (awp/mc/ab)

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