Erst vor einer Woche war die anderthalb Jahre alte Rekordmarke von rund 1030 Dollar gebrochen worden. Seit Jahresbeginn ist der Goldpreis damit um gut 20 Prozent gestiegen. Hauptgrund für den jüngsten Preisschub ist aus Sicht von Händlern weiterhin die Schwäche des Dollar. Der Euro kletterte zum Dollar auf ein neues Jahreshoch, zeitweilig lag er bei 1,4876 Dollar.
Hohes spekulatives Kaufinteresse
«Der schwache Dollar und die physische Nachfrage aus Indien wegen wichtiger religiöser Feiertage und der Hochzeitssaison wirken weiterhin preistreibend», erklärte Commerzbank-Experte Eugen Weinberg. Darüber hinaus sei auch das spekulative Kaufinteresse hoch. Auch Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg verwies auf die in jüngster Zeit deutlich verbesserten Fundamentaldaten für das Edelmetall.
Bessere Perspektiven
Insbesondere die Perspektiven für die in den vergangenen Monaten sehr schwache Schmucknachfrage hätten sich merklich aufgehellt. So dürfte die Nachfrage nach Goldschmuck mit der verbesserten weltweiten Konjunkturlage wieder stärker steigen. Zudem zeichne sich auch durch das Weihnachtsgeschäft in der westlichen Welt eine anziehende Nachfrage ab.
Umdenken bei Notenbanken
Darüber hinaus habe bei den Notenbanken offensichtlich ein gravierendes Umdenken eingesetzt, sagte der Experte. Während die Zentralbanken bislang jedes Jahr mehrere hundert Tonnen Gold auf den Markt warfen, seien sie im dritten Quartal mehrheitlich als Käufer aufgetreten. Insbesondere aus China und aus Russland schienen die Zeichen weiterhin auf eine Aufstockung der Goldbestände zu deuten. ( awp/mc/pg/13)