Erneut hätten die deutlichen Kursverluste an den Aktienmärkten auch die Ölpreise mit nach unten gezogen, sagten Händler. Vor allem die Kursverluste am chinesischen Aktienmarkt liessen die Zweifel an einer robusten Konjunkturerholung wachsen. Der ins Plus gedrehte Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitenden Gewerbe in den USA habe die Ölpreise nur kurzfristig gestützt. Der Index hat im August erstmals seit dem Januar 2008 wieder eine wirtschaftliche Expansion signalisiert. Nach Einschätzung von Volkswirten dürfte die US-Wirtschaft bereits im dritten Quartal wieder gewachsen sein.
Weiteres Korrekturpotenzial
Nachdem Kursrutsch von über drei Dollar am Montag sieht die Commerzbank kurzfristig weiteres Korrekturpotenzial. Die kräftigen Verluste am chinesischen Aktienmarkt liessen nichts Gutes erahnen. Sie zeigten wie die Märkte reagieren können, wenn sie sich zu sehr von den Fundamentaldaten entfernen und die extrem hohe Liquidität versiegt. «Wer jetzt in Rohöl investiert, muss einen starken Glauben haben», schreibt die Commerzbank. Die Entwicklung der Spotkurse für Frachtraten der Grosstanker deuteten auf eine schwache physische Nachfrage hin. Die OPEC sei über die immensen Lagerbestände auf Land und auf hoher See besorgt und wolle das beim Treffen nächste Woche thematisieren.
Der Preis für Rohöl der OPEC ist deutlich gesunken. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel am Montag im Durchschnitt 70,37 US-Dollar. Das waren 1,35 Dollar weniger als am Freitag. Die OPEC berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/pg/19)