Privatkonkurse auf Rekordhoch – Firmenpleiten auf Rekordtief

Mehr als 2’735 Privatkonkursen gab es in den ersten fünf Monaten eines Jahres noch nie, wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Montag mitteilte. Allein im Mai wurde mit 545 Konkursen im Vergleich zum Vorjahresmonat eine Zunahme von 5,2% registriert. Die Creditreform geht daher davon aus, dass es dieses Jahr zu einem Negativrekord bei den Privatpleiten kommt. Weniger düster sind die Prophezeiungen der Auskunftei Dun & Bradstreet, die ihre Konkursstatistik ebenfalls am Montag veröffentlicht hat. Sie rechnet mit einer Stabilisierung der Privatkonkurse.


Alte und Junge vermehrt zahlungsunfähig
Besonders stark nehmen dabei die Konkurse bei den über 60- und den unter 30-Jährigen zu. Dun & Bradstreet hat bei diesen Bevölkerungsgruppen eine Zunahme von 18 respektive 26% errechnet. Bei den Insolvenzen von Unternehmen sind starke regionale Unterschiede festzustellen. Laut Creditreform ist die Zahl der Konkurse in den Regionen Bern und Nordwestschweiz mit je einem Minus von über 20% besonders stark zurückgegangen.


Architekten besonders gefährdet
In der Zentralschweiz und dem Tessin dagegen wurde sogar eine leichte Zunahme festgestellt (+2% resp. +2,4%), in der Ostschweiz veränderte sich die Zahl nicht. Nach Branchen aufgeschlüsselt fällt die gestiegene Zahl an Pleiten bei den Architekten (+50%), bei den Detailhändlern (+19,8%) und den Handwerkenr (+7,6%) auf. Deutlich weniger Konkurse gab es gemäss D & B bei den Personalvermittlern (-40%), den Informatikdienstleistern (-30%) und bei den Steuer- und Unternehmensberatern (-12,5%).


Mehr Neueinträge im Handelsregister
Der Vergleich der Publikationen im Schweizer Handlesblatt zeigt, dass die Zahl der Neueinträge von Firmen ins Handelsregister leicht steigt. In den ersten fünf Monaten im Jahr gab es gemäss Creditreform 15’681 neue Einträge, 2,3% mehr als im Vorjahr. Auf den Mai bezogen sank die Zahl dagegen um 3,3% auf 2’868. Da gleichzeitig weniger Firmen aus dem Handelsregister gestrichen werden – seit Jahresbeginn war dies für 8’692 juristische Personen der Fall (-10,8%) -, steigt unter dem Strich die Zahl der eingetragenen Firmen. Von Januar und Mai betrug die Zunahme fast 7’000. (awp/mc/ps)

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