Die Hamburger müssten aber den ersten Schritt in Richtung Procter & Gamble tun, zitierte die Nachrichtenagentur Bloomberg den P&G-CEO. In einer ersten Reaktion sprang der Kurs von um gut 10 Prozent auf über 47 Euro nach oben. Zuletzt stand immer noch ein Plus von 6,33 Prozent zu Buche.
Beiersdorf «weiss von nichts»
«Wir wissen nichts von einem Interesse Procter & Gambles», sagte ein Beiersdorf-Sprecher am Mittwoch auf Anfrage. «Wir können dies daher auch nicht bestätigen.» Bisher war ein Interesse von P&G an den Hamburgern ein ständig wiederkehrendes Gerücht. Mehrheitseigentümer Maxingvest hat Kreisen zufolge kein Interesse, Beiersdorf zu verkaufen. Die Holding gehört der Familie Herz, die darin ihre Anteile an Tchibo und Beiersdorf vereint hat. Maxingvest wollte sich nicht zu den Gerüchten äussern, sagte aber, sie sei seit dem Ringen um Beiersdorf zwischen Procter & Gamble und der Familie Herz vor sieben Jahren nicht mehr von den Amerikanern angesprochen worden.
Erneuter Anlauf?
Damals hatte Procter & Gamble bereits einen Angriff auf Beiersdorf gestartet. Im Oktober 2003 einigten sich die Maxingvest (damals Tchibo Holding) und die Stadt Hamburg auf die «Hamburger Lösung» und verhinderten so den Einstieg der Amerikaner, die 2003 mit dem Haarpflegemittelhersteller Wella bereits ein deutsches Traditionsunternehmen geschluckt hatte. Die Stadt erwarb über ihre Beteiligungsgesellschaft HGV für 1,1 Milliarden Euro zehn Prozent an Beiersdorf und behielt so ihren grössten Gewerbesteuerzahler. Maxingvest kaufte der Allianz 19,6 Prozent ab und erhöhte ihren Anteil auf 49,9 Prozent. Inzwischen hat Hamburg den Anteil wieder verkauft. Maxingvest stockte auf 50,46 Prozent auf und hält seitdem die Mehrheit. (awp/mc/ps/19)