PSA Peugeot Citroen schreibt wieder Gewinn

Im Vorjahr stand ein Verlust von fast einer Milliarde Euro in der Bilanz. Auf operativer Ebene wurde im ersten Halbjahr 2010 sogar die Gewinnmarke von einer Milliarde Euro überschritten. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich auch wegen Zukäufen um gut ein Fünftel auf 28,4 Milliarden Euro. Neben der gestiegenen Nachfrage nach den konzerneigenen Modellen der Marken Peugeot und Citroen habe auch der eingeleitete Restrukturierungsplan mit Verbesserungen von rund 850 Millionen Euro zum guten Ergebnis beigetragen, hiess es.


Aktie rutscht ab
An der Börse rutschten die Titel trotzdem ins Minus. Im Vormittagshandel notierten sie mit einem Abschlag von 3,92 Prozent bei 23,90 Euro. Börsianer erklärten das mit Gewinnmitnahmen, nachdem die Aktie vor Bekanntgabe der Zahlen schon gut gelaufen sei.


Hoffen auf China
«Die Gruppe ist auf einem guten Weg, wieder zu nachhaltiger Ertragskraft zurückzukommen», sagte Konzernchef Philippe Varin, der seit gut einem Jahr an der Konzernspitze steht. Grosse Hoffnungen setzt der Manager auf den chinesischen Markt. Dort ist neben der Kooperation mit dem lokalen Hersteller Dongfeng ein zweites Gemeinschaftsunternehmen mit Changan geplant. Varin hat sich zum Ziel gesetzt, die weltweite Präsenz von Peugeot und Citroen auszubauen. Bis 2015 sollten die Hälfte der Autos ausserhalb Europas verkauft werden. Derzeit sei es etwa ein Drittel.


Marktrückgang von 7% in Europa erwartet
Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern nach dem Ende der staatlichen Abwrackprogramme nun mit einem Marktrückgang von sieben Prozent in Europa, zuletzt war noch ein Minus von neun Prozent prognostiziert worden. Dabei soll der Marktanteil von Peugeot und Citroen weiter steigen. Im ersten Halbjahr wuchs der europäische Marktanteil den Angaben zufolge von 13,7 auf 14,5 Prozent. Zweistellige Wachstumsraten erwartet PSA für den chinesischen Markt, Lateinamerika dürfte der Prognose zufolge im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen.


Autosparte soll wieder Gewinnschwelle erreichen
Die PSA-Automobilsparte soll sich im zweiten Halbjahr nahe an der Gewinnschwelle bewegen, so dass im Gesamtjahr konzernweit ein Betriebsgewinn vor Sonderposten von 1,5 Milliarden Euro erwartet wird. Zum Konzern gehören neben den Automarken auch der Automobilzulieferer Faurecia, der Logistiker Gefco sowie Finanzdienstleistungen. PSA hatte das vergangene Jahr mit einem Milliardenverlust abgeschlossen. Im zweiten Halbjahr gelang jedoch auf operativer Ebene die Rückkehr in die Gewinnzone. Belastet wurde die Bilanz 2009 unter anderen durch Kosten für den Umbau bei Faurecia sowie Abfindungszahlungen im Zuge von Stellenstreichungen.


Sparschraube angezogen
Peugeot hat sich im vergangenen Jahr einen weitreichenden Spar- und Entwicklungsplan verordnet, der Einsparungen von 3,3 Milliarden Euro bis zum Jahr 2012 vorsieht. Im laufenden Jahr soll ein Drittel davon geschafft werden. Im ersten Halbjahr hat der Konzern seine Schulden weiter um knapp 300 Millionen Euro auf 1,7 Milliarden Euro reduziert. (awp/mc/ps/07) 

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