Von AWP befragte Ökonomen hatten lediglich einen Wert im Bereich von 63,0 bis 64,3 Punkten erwartet. Der nicht-saisonbereinigte Wert ging auf 65,6 (VM 66,9) Zähler leicht zurück. Mittlerweile befinde sich der saisonbereinigt PMI seit neun Monaten ununterbrochen über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Auch in einer über drei Monate geglätteten Darstellung ergebe sich ein historischer Höchststand. Dieser liegt mit 65,9 um 0,4 Punkte über dem bisherigen Rekordhoch vom August 2006.
«Kratzer im Lack der Rekordmedaille»
Die ausserordentlich starke Industriedynamik, welche sich im aktuellen PMI widerspiegle, gehe noch immer von einem tiefen Niveau aus, schränken die herausgebenden Parteien allerdings ein. «Kratzer im Lack der Rekordmedaille» würden sich zudem in den Subkomponenten zeigen.
Alle Subkomponenten in der Wachstumszone
Von den fünf Subkomponenten, die in die Berechnung des PMI einfliessen, lagen im Mai alle in der Wachstumszone. Doch nur die Komponenten «Produktion» (+1,1 Pkt) und «Lagereinkauf» (+7,2) stiegen nennenswert an, wogegen die Lieferfristenkomponente stagnierte. Der Anstieg des PMI basiere demnach hauptsächlich auf einer Aufstockung der Vorproduktelager. Dies könnte zweierlei bedeuten: Entweder seien Preiskorrekturen bei Rohstoffen genutzt oder bereits eingekaufte Vorprodukte nicht verwendet worden.
Die mehr in die Zukunft gerichteten Subkomponenten «Auftragsbestand» und «Beschäftigung» gingen gar um 1,4 bzw. 0,4 Punkte zurück. Offensichtlich würden zwar Auftragsbestand und Beschäftigtenzahl weiter zunehmen, bei allerdings geringerer Dynamik. (awp/mc/pg/13)