Dies geht aus einer aktuellen Studie mit dem Thema «Investing in China’s Pharmaceutical Industry» von PricewaterhouseCoopers Deutschland (PwC) hervor. Gleichzeitig bietet die Pharmaforschung in China erhebliche Kostenvorteile.
Riesiges Marktpotenzial…
In China vertraut ein grosser Teil der Bevölkerung auf die traditionelle chinesische Medizin (TCM). Doch greifen immer mehr Patienten auch zu westlichen Pharmaerzeugnissen. «Schätzungen zufolge dürfte der Umsatz mit diesen Medikamenten weiterhin zweistellig wachsen und im Jahr 2012 ein Volumen von gut 21,5 Milliarden US-Dollar erreichen. Zusammen mit einem prognostizierten Volumen des TCM-Marktes von 28 Milliarden US-Dollar im Jahr 2010 zählt China bereits jetzt zu den fünf grössten Pharmamärkten weltweit», sagte Volker Fitzner, verantwortlicher Partner für Pharma im Bereich Advisory bei PwC.
…mit erheblichen Risiken
Den Marktchancen stehen laut PwC allerdings erhebliche Risiken gegenüber. So sei das chinesische Distributionssystem komplex und anfällig für Korruption. Unabhängige Apotheken gibt es vergleichsweise selten. Statt dessen beliefern tausende Zwischenhändler die Krankenhäuser, die ihrerseits die Medikamente mit einem gesetzlich begrenzten Preisaufschlag an Patienten verkaufen.
Attraktiver Forschungsstandort
Für westliche Pharmahersteller ist China jedoch nicht nur wegen des Marktpotenzials, sondern auch als Forschungsstandort attraktiv. Immer mehr chinesische Vertragspartner können mittlerweile neben chemischen Tests auch genetische Analysen in ihren Laboren durchführen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO zählte 2007 knapp 300 registrierte klinische Tests. Gegenüber 2006 entspricht dies einem Anstieg von mehr als 40 Prozent.
Kostenvorteile
Ein wesentlicher Anreiz für die Verlagerung von Forschungs- und Entwicklungsaufgaben nach China ist nach PwC-Angaben der erhebliche Kostenvorteil. «Pharmaunternehmen müssen für die Durchführung eines klinischen Tests in China nur etwa ein Drittel der Ausgaben aufwenden, die in einem westlichen Industriestaat angefallen wären. Selbst wenn ein Aufschlag für eventuell auftretende Kommunikations- und Organisationsprobleme sowie für den höheren Kontrollaufwand einberechnet wird, liegt die Ersparnis bei rund 50 Prozent», erklärte Experte Volker Fitzner. (awp/mc/ps/19)