Bis zum Ablauf der verlängerten Angebotsfrist am 6. August seien 797’184 Aktien oder 28,99% aller ausgegebenen Quadrant-Aktien bzw. 42,36% der Aktien, auf welche sich das Angebot beziehe, angedient worden, teilte die mit der Abwicklung der Transaktion beauftragte Bank Vontobel am Freitag mit. Unter Einbezug der Aktien, welche die zur Übernahme von Quadrant gegründete Aquamit bereits vor der Publikation des Angebots hielt, und der Quadrant-Aktien, welche Aquamit von Swiss Small Cal Invest, der Corisol Holding und von der KWE Beteiligungen AG erworben hat, resultiert die nun gemeldete Beteiligung von 61,66%. Die von Aquamit gestellte Angebotsbedingung von 66 2/3% ist damit nicht erfüllt.
Definitives Zwischenergebnis am 12. August
Wie Aquamit in einer eigenen Mitteilung schreibt, will sich der Verwaltungsrat mit dem Resultat an seiner nächsten Sitzung befassen und entscheiden, ob er das Angebot trotzdem für zustande gekommen erklärt. Das definitive Zwischenergebnis wird am Mittwoch, den 12. August 2009, veröffentlicht. Kommt das Angebot zustande, beginnt die Nachfrist von 10 Börsentagen am 13. August und dauert bis zum 26. August. Aquamit gehört je zur Hälfte der japanischen Mitsubishi Plastics und einer Schweizer Gruppe um die Quadrant-Gründer und -Verwaltungsräte Adrian Niggli, Arno Schenk, René-Pierre Müller und Walter Grüebler.
Ungleichbehandlung der Aktionäre moniert
Gegen deren Übernahmeangebot hat sich vom ersten Tag an Widerstand geregt. Insbesondere die Ungleichbehandlung der Aktionäre stand in der Kritik. Während den Publikumsaktionären 86 CHF je Aktie offeriert werden, wurden ausgewählte Grossaktionäre mit 104,50 CHF je Aktie bedacht. Die eigenen Aktien liessen sich die Quadrant-Gründer gar mit 114,50 CHF je Aktie vergüten. Einsprache und Beschwerde gegen dieses Angebot waren von der Sarasin Investmentfonds AG bzw. von deren Fonds-Manager Peter Lehner eingereicht worden. Übernahmekommission (UEK) und FINMA hatten die Beschwerde bzw. Einsprache abgelehnt, worauf die Angelegenheit von Lehner ans Bundesverwaltungsgericht weitergezogen wurde. Dessen Entscheid steht allerdings noch aus.
Drei mögliche Szenarien
Sollte das definitive Zwischenergebnis keine Abweichung zum jetzigen provisorischen Ergebnis zeigen, seien drei Szenarien möglich, heisst es in einer Einschätzung der ZKB mit Blick auf die nähere Zukunft. Das erste wäre der Rückzug des Angebots, womit der Deal geplatzt wäre. Als zweite Möglichkeit steht die Verlängerung des Angebotes oder eine Erhöhung des Angebotspreises im Raum, wobei dies bis anhin klar abgelehnt wurde. Drittens könnte Aquamit das Angebot trotz des Nichterreichens der Limite von zwei Dritteln der Stimmen als angenommen erklären.
Aktie nicht gehandelt
Im Moment gebe es «leichte Hinweise» darauf, dass sich Aquamit mit dem bisherigen Angebot zufrieden geben könnte, schreibt die ZKB. An der hiesigen Börse wurden Quadrant bisher nicht gehandelt. Der Titel ging am Donnerstag mit 86 CHF genau beim offerierten Preis aus dem Handel. (awp/mc/ps/07)