Radikaler Umbau bei Allianz geht trotz guter Geschäfte weiter

Im ersten Halbjahr habe sich die neue Allianz Deutschland AG gut entwickelt, sagte ADAG-Chef Gerhard Rupprecht am Donnerstag in München. Man wolle aber noch besser werden. «Wir wollen Europas modernstes Versicherungsunternehmen werden und halten daher an unseren Plänen zur Neuordnung des deutschen Versicherungsgeschäfts fest.»


Unterwegs mit 19 Millionen Kunden
Die Allianz hatte zum Jahresbeginn ihr Sach-, Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft unter dem Dach der ADAG gebündelt. Das neue Unternehmen hat 19 Millionen Kunden. Im ersten Halbjahr konnte dabei vor allem die Sparte Leben starke Zuwächse verbuchen. Das Neugeschäft stieg um mehr als 20 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro. «Dabei haben die Riester-Renten eine wichtige Rolle gespielt», sagte ADAG-Vorstand Maximilian Zimmer. Bis Ende Juni kauften 110.000 Kunden neue Riester-Verträge – dreimal soviel wie im Vorjahreszeitraum. Die Beitragseinnahmen der Allianz Leben wuchsen um knapp zehn Prozent auf 6,2 Milliarden Euro.


Rupprecht verteidigt Umbau
Schwieriger bleibt die Lage in der Sachvers icherung, in der die Beitragseinnahmen um 1,9 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro sanken. Zurückzuführen ist dies auf den anhaltenden Preisdruck in der Kfz-Versicherung. Hier musste auch die Allianz mit günstigeren Tarifen an den Markt gehen, als Folge sanken hier die Einnahmen um 4,4 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. In der Krankenversicherung als drittem Standbein der Allianz legten die Beitragseinnahmen in den ersten sechs Monaten um 1,5 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro zu. Zahlen für die ADAG insgesamt nannte die Allianz nicht.


Für mehr Kundenzufriedenheit
Rupprecht verteidigte den Umbau, bei dem auch zahlreiche Standorte geschlossen werden. «Auch wenn einige unserer Veränderungen zurzeit heftig kritisiert werden – ich bin mir sicher, dass wir mit unserer neuen Organisation unsere Vertreter sowie unsere Vertriebspartner noch besser unterstützen und die Kundenzufriedenheit steigern können.» Er bekräftigte, dass in den nächsten beiden Jahren 3.000 Stellen im Aussendienst und in den Agenturen neu besetzt werden sollen. Beschäftigte im Innendienst, wo massiv Arbeitsplätze gestrichen werden, hätten die Chance, in den Aussendienst zu wechseln. (awp/mc/th)

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