Radioaktivität in US-Meiler Harrisburg ausgetreten
Dies berichten amerikanische Medien am Montag unter Berufung auf die Atomaufsichtsbehörde NRC. 150 Arbeiter seien nach Hause geschickt worden, ihre Strahlenbelastung sei aber gering. Der Nachrichtensender CNN meldet unter Berufung auf den Kraftwerksbetreiber Exelon Nuclear, dass eines von drei Messgeräten in einem seit einem Monat stillgelegten Kraftwerksteil am Samstag kurzzeitig Alarm geschlagen habe. Die anderen beiden Sensoren hätten keine Auffälligkeiten festgestellt.
Arbeiter leicht verstrahlt
Bei den Arbeitern sei eine leichte Verstrahlung festgestellt worden, in einem Fall von 16 Millirem. Die Obergrenze der zulässigen Jahresdosis für Exelon- Arbeiter liegt laut CNN bei 2000 Millirem. Bei Röntgenaufnahmen der Brust würden Patienten einer Strahlenbelastung von sechs Millirem ausgesetzt. Im Fernsehsender ABC sagte ein Experte, dass keine Kontamination ausserhalb des Kraftwerks gemessen worden sei. Laut einer Unternehmenssprecherin wurde die Strahlung rasch eingedämmt. Es habe keinerlei Gefahr für die Gesundheit bestanden.
Unglücksreaktor
Im Kraftwerk Three Mile Island vor den Toren von Harrisburg, der Hauptstadt des Bundesstaates Pennsylvania, hatte sich am 28. März 1979 der schwerste Unfall in der amerikanischen Atomgeschichte ereignet. Die teilweise Kernschmelze hatte weltweit Besorgnis ausgelöst, obwohl bei Arbeitern und Anwohnern später keine strahlenbedingten Erkrankungen festgestellt wurden. Nur zwölf Tage zuvor war der Film «Das China-Syndrom» mit Jane Fonda, Jack Lemmon und dem jungen Michael Douglas in die Kinos gekommen, der einen ganz ähnlichen Unfall beschrieb. Der Hollywoodfilm sorgte dafür, dass das Unglück noch stärker beachtet und diskutiert wurde. Seit damals wurden keine neuen Atomkraftwerke in den USA gebaut. (awp/mc/ps/13)