Rätia Energie: Tiefe Elektrizitätspreise senken EBIT im H1 um 66 Prozent
Dieser Wert liege auch unter den eigenen Erwartungen, teilte Rätia Energie am Mittwoch mit. Mit dem Gruppenergebnis von 52,4 (VJ 48,4) Mio CHF ist die Gruppe zufrieden – es profitierte von der Auflösung latenter Steuern, weil im Kanton Graubünden ab 2008 tiefere Gewinnsteuern gelten. Die tieferen Elektrizitätspreise kommen im ersten Halbjahr 2007 bei einem unveränderten Energieabsatz von 7’832 GWh in der um 2% tieferen Gesamtleistung von 830,8 Mio CHF zum Ausdruck.
Operatives Geschäft
Das operative Geschäft habe insbesondere unter einer auf Grund des milden Winters geringeren Stromnachfrage bei gleichzeitig gestiegener Produktion in Deutschland und Skandinavien gelitten, so Rätia Energie. In der Folge seien die kurzfristigen Marktpreise für Elektrizität zerfallen. In Italien kamen zudem die Margen im Geschäft mit grösseren Endabnehmern unter Druck.
Wachstumspfad und Potenzial
Nichts desto trotz sieht sich Rätia Energie auf dem Wachstumspfad und ortet Potenzial in verschiedenen Geschäftsfeldern; vor allem im Handel. Ab Herbst diesen Jahres werde die Handelstätigkeit in Prag aufgenommen und die Erschliessung der Märkte in Mittel- und Osteuropa schrittweise vorangetrieben.
Neues Gas-Kombikraftwerk
Das neue Gas-Kombikraftwerks in Teverola/IT bei Neapel befinde sich seit einem halben Jahr am Netz – das Werk läuft nach Darstellung des Unternehmens zuverlässig. Der Betrieb des Kraftwerkes brachte eine Erhöhung der Abschreibungen um 9 Mio CHF mit sich. Rätia Energie evaluiere in Italien laufend weitere Kraftwerkprojekte. Ferner habe die Gesellschaft die Detailplanung zum Bau des Kraftwerks Taschinas im Prättigau begonnen – die Investitionssumme dürfte sich den Angaben zufolge auf 50 Mio CHF belaufen.
Besseres Ergebnis im zweiten Halbjahr erwartet
Für das Gesamtjahr 2007 rechnet Rätia mit einem operativen Ergebnis unter dem des Vorjahres. Allerdings dürfte das zweite Halbjahr operativ besser ausfallen als das erste, heisst es. Dank des im ersten Halbjahr ausgewiesenen positiven Effekts durch die Anpassung der Steuergesetzgebung im Kanton Graubünden werde zudem mit einem vergleichbaren Gruppenergebnis wie 2006 gerechnet. (awp/mc/gh)