Der US-Orthopädiekonzern Zimmer hat den Übernahmekampf um Centerpulse gewonnen. Während CEO Ray Elliott die Wichtigkeit der Schweiz für den Zimmer-Konzern erneut betont, erklärt er, weshalb weder die jetzige Centerpulse-Führung noch die Marke «Centerpulse» Zukunft hat.
Zimmer-Boss Ray Elliott: «Der Zusammenhang zwischen dem Namen «Centerpulse» und der Orthopädiebranche ist unklar» (keystone)
Aus welchen Gründen begraben Sie den Firmennamen Centerpulse?
Meines Erachtens ist der Zusammenhang zwischen dem Namen «Centerpulse» und der Orthopädiebranche unklar. Zudem ist der Name noch sehr jung. Er wurde ja erst im Frühjahr 2002 eingeführt. Im Vergleich mit «Centerpulse» ist Zimmer eindeutig der stärkere Brand deshalb wird Centerpulse verschwinden. Selbstverständlich werden wir aber erfolgreiche Produktenamen weiterverwenden.
Die Centerpulse-Führung um Max Link wird aus der Organisation ausscheiden. Weshalb?
Wir hatten schlicht keine Funktionen, die wir der jetzigen Führung hätten anbieten können. Zudem kommt keines der Mitglieder aus der Orthopädiebranche. Das Management von Zimmer hingegen besitzt jahrelange Erfahrung in diesem Sektor. Für den Posten des CEO hatte ich die Wahl zwischen mir und Herrn Link – ich habe mich entschieden, die Führung bei mir zu belassen. Ich möchte aber betonen, dass der Entscheid, die bisherige Centerpulse-Führung nicht beizubehalten, von niemandem schlecht aufgenommen worden ist. Niemand ist auf jemand anders wütend.
Wird ein Mitglied des jetzigen Centerpulse-Managements im Verwaltungsrat des erweiterten Zimmer-Konzerns sitzen?
Nein. Natürlich wird es im neuen Verwaltungsrat aber eine Schweizer Vertretung geben.Wie hoch sind die Abgangsentschädigungen, die Sie an die Centerpulse-Führung bezahlen?
Ich habe die genauen Zahlen nicht im Kopf. Es handelt sich aber um rechtlich festgelegte Beträge. Die Höhe der Entschädigungen wurde rein objektiv angesetzt, es flossen keine subjektiven Ansichten in die Entscheidungsfindung ein.Gibt es Pläne, in der Schweiz ein Ausbildungsinstitut für Ärzte – wie das im März 2003 eröffnete Zimmer Institute in Warsaw – aufzubauen?
Wir überlegen uns, ein solches Zentrum in der Schweiz zu eröffnen. Die Schweiz wäre sicherlich ein idealer Standort. Bevor wir aber konkrete Pläne ausarbeiten können, müssen etliche Fragen bezüglich der medizinischen Machbarkeit geklärt werden. Auch die Standortfrage ist etwas, was es zu klären gilt.Christa Jenni (swisscontent)