Voraussetzung hierfür sei der Zuschlag für die ABN Amro-Tochter LaSalle, für die das RBS-Konsortium 24,5 Milliarden Dollar bietet und damit 3,5 Milliarden Dollar mehr als die Bank of America , teilte ABN Amro am Montag in Amsterdam mit. Wegen zahlreicher Unsicherheiten der RBS-Offerte sei das Gebot jedoch nicht zwingend besser als das der amerikanischen Grossbank. Im Rahmen der Barclays-Offerte für ABN Amro soll LaSalle an die Bank of America verkauft werden.
Ausserordentliche Hauptversammlung soll entscheiden
ABN Amro will bei einer ausserordentlichen Hauptversammlung über das weitere Vorgehen abstimmen lassen. In der vergangenen Woche hatte ein niederländisches Gericht, den Verkauf von LaSalle an die Bank of America untersagt und entschieden, dass die Aktionäre über diesen Schritt abstimmen müssten. Darauf hatte die amerikanische Grossbank ABN Amro verklagt.
Gegenofferte bis am Sonntagabend
Die Führungsspitze der niederländischen Bank interpretiert nach Angaben vom Montag das Urteil so, dass die im Vertrag mit Bank of America abgeschlossenen Klauseln gültig seien. Demnach hatten mögliche Interessenten an LaSalle bis am Sonntagabend Zeit, eine Gegenofferte vorzulegen, die jetzt wiederum Bank of America überbieten könne.
38,40 Euro je ABN Amro-Aktie
Barclays-Offerte tiefer
Barclays hatte am 23. April 3,225 eigene Aktien für einen ABN-Titel geboten. Gemessen zum damaligen Kurs entsprach dies rund 36,25 Euro. Seitdem fiel der Barclays-Kurs jedoch um knapp 2,5 Prozent, so dass die Offerte zuletzt rund 35,38 Euro je ABN Amro-Aktie entsprach. Die Anteilscheine der niederländischen Bank schlossen am Freitag mit einem leichten Plus bei 36,70 Euro. Zu diesem Kurs ist die Bank rund 68 Milliarden Euro wert. Ein Verkauf der ABN Amro an eine andere Bank wäre die grösste Übernahme in der Finanzbranche. (awp/mc/ab)