Bislang seien dem Konsortium 1,59 Milliarden ABN-Amro-Papiere oder 86 Prozent der Aktien angedient worden, teilte der Dreierbund, dem neben der RBS auch die spanische Banco Santander und der belgisch-niederländische Finanzkonzern Fortis angehören, am Montag mit.
Die Mindestquote
Damit sei die – bisher nicht näher quantifizierte – Mindestannahmequote erfüllt, teilte das Konsortium weiter mit. Ob das bis zum 12. Oktober geltende Übernahmeangebot vorzeitig endet wollen die Banken aber noch bekanntgegeben. Das Bankentrio bietet rund 71 Milliarden Euro für ABN Amro und will die niederländische Grossbank anschliessend unter sich aufteilen.
Das Ende nach 6 langen Monaten
Ende vergangener Woche hatte die britische Grossbank Barclays nach einem sechs Monate langen Übernahmekampf gegen die drei Banken das Handtuch geworfen und ihr Angebot für den niederländischen Konkurrenten zurückgezogen. Barclays hatte mit seiner Offerte in Höhe von 67,5 Milliarden Euro die angestrebte Zustimmungsquote von 80 Prozent verfehlt.
Verbesserte Struktur als Chance
Das ABN-Management hatte zu Beginn des Übernahmekampfes im April die Barclays-Offerte bevorzugt und das Konkurrenz-Gebot abgelehnt. Einige ABN-Aktionäre bevorzugten jedoch das höhere Gebot des Konsortiums. ABN reagierte mit einer «Giftpille» und wollte sich mit einem Verkauf der für das Konsortium interessanten US-Tochter LaSalle unattraktiv für die Gruppe machen. Der Streit um diese Veräusserung ging bis vor das oberste Gericht in den Niederlanden, das den Verkauf dann letztlich zuliess. Das Konsortium stieg anschliessend aber nicht aus, sondern verbesserte die Struktur seines Angebots noch einmal. (awp/mc/th)