Regierung bringt Bauprojekt der Messe Basel einen Schritt weiter

Mit der Unterschutzstellung des 1924 bis 1926 erstellten Kopfbaus als ältestes erhaltenes Messegebäude in Basel wäre das Neubauprojekt von Herzog de Meuron verhindert worden. Das im Mai 2006 vorgestellte Projekt der Basler Stararchitekten sieht den Abbruch des Kopfbaus, die teilweise Überdachung des Messeplatzes und den Neubau der Halle 3 vor.


Denkmalverzeichnis für Kopfbau der Halle 1 abgelehnt
Den Antrag, den Kopfbau der Halle 1 als beispielhaften Art-Déco-Bau ins Denkmalverzeichnis aufzunehmen, hatte Anfang Juni der Basler Denkmalrat gestellt. Die Regierung lehnt diesen Antrag nun ab, weil die dafür erforderliche Hochrangigkeit nicht gegeben sei, wie sie am Dienstag mitteilte. Der Kopfbau war von Hermann Herter als repräsentative Eingangsfront der ursprünglichen Messeanlage erstellt worden. Der duch seine Grösse und Architektur markante Bau mit seiner 90 Meter breiten Front zum Messeplatz hin verfüge zwar im Innern über einige original erhaltene Bau- und Ausstattungselemente, räumt die Regierung ein. Den Eintrag ins Denkmalverzeichnis hält die Regierung indes weder von der architektonischen Aussagekraft noch von der Anschaulichkeit als Geschichtszeugnis her für gerechtfertigt.


Räumliche Situation würde durch Denkmalschutz verschlechtert
Zudem sprechen laut der Exekutive auch städtebauliche und nutzungsplanerische sowie wirtschafts- und standortpolitische Gründe und damit öffentliche Interessen gegen die Unterschutzstellung des Kopfbaus. Müsste der Kopfbau bestehen bleiben, würden die räumlichen Voraussetzungen für die bauliche Entwicklung der Messe entscheidend verschlechtert, gibt die Regierung mit Verweis auf das Konzept «Messe in der Stadt» zu bedenken. Mit diesem Konzept sei 1993 ein Standortentscheid gefällt worden.


Messe Basel auf modernere Infrastruktur angewiesen
Den Kopfbau beurteilt die Regierung als veraltetes und weitgehend unproduktives Bauvolumen, das Ausstellungsfläche an bester Lage verhindere. Angesicht des starken Wettbewerbs sei die Messe Basel jedoch auf eine einwandfreie und moderne Infrastruktur angewiesen. (awp/mc/ar)

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