Eine Stärkung der Eigenkapital-Basis sei unumgänglich, um den Spielraum der Glarner Kantonalbank (GLKB) zu erhöhen, teilte die Regierung mit. Dem Kantonsparlament wird deshalb beantragt, der Bank bis Ende 2012 insgesamt 25 Mio CHF zur Verfügung zu stellen.
2007-Gewinn muss nicht abgeliefert werden
Die Bank, die wegen ausserhalb des Kantons abgeschlossenen faulen Kreditgeschäften in die Verlustzone gerutscht ist, soll den Gewinn 2007 von fünf Mio CHF nicht abliefern müssen. Die Regierung will das Geld zur Kapitalerhöhung verwenden und sofort weitere fünf Mio CHF nachschieben. Die restlichen 15 Mio CHF sollen nach Absprache mit dem Bankrat überwiesen werden. Die eingeschossenen Mittel müssen zurückbezahlt werden. Die Regierung erwartet auch von der Bank, dass sie ihren Teil zur Bewältigung der Krise beiträgt.
GLKB mit Halbjahresverlust von 35,6 Mio. Franken
Die GLKB, die letztes Jahr erfolglos versuchte, die Bank Linth zu übernehmen, wies im ersten Halbjahr 2008 nach Wertberichtigungen von 64 Mio CHF einen Verlust von 35,6 Mio CHF aus. Bereits im Vorjahr waren Rückstellungen von 15 Mio CHF verbucht worden. Die Bankchefs wollten das Wachstum ausserhalb des Kantons forcieren und waren laut einem externen Expertenbericht zu hohe Risiken eingegangen. Im Bericht werden Mängel in der Organisation, Aufsicht und Überwachung vermutet.
Rechtliche Schritte werden geprüft
Der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Bernt Arpagaus, hatte seinen Posten im März dieses Jahres zur Verfügung gestellt und wurde freigestellt. Für die Regierung stellt sich nun die Frage der Verantwortlichkeit für das Debakel. Deshalb sollen rechtliche Schritte geprüft werden.
Sichere Bank – Verlorenes Vertrauen zurückgewinnen
Die Glarner Regierung unterstreicht, die GLKB sei trotz allem eine sichere Bank. Sicher seien vor allem auch die Kundengelder. Ausserdem verfüge das Geldinstitut über die Staatsgarantie. Mit der neuen Führung soll verlorenes Vertrauen zurückgewonnen werden. Im Rahmen der neuen Strategie wurde unter anderem festgelegt, dass sich die Bank auf den Glarner Heimmarkt konzentriert. (awp/mc/pg/32)