Rekordjagd an den Ölmärkten geht weiter – laufend neue Höchstwerte

Im frühen Nachmittagshandel verzeichneten die Kurssysteme beim US-Öl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im Mai einen neuen Rekordpreis bei 114,53 Dollar je Barrel (159 Liter). Im weiteren Handelsverlauf wurde das Fass dann mit 114,31 Dollar gehandelt und kostete damit immer noch 55 Cent mehr als am Vortag.

Neuer Höchstwert für Brent in London
An der Rohstoffbörse in London erreichte der Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent bei 112,35 Dollar einen neuen Höchstwert. Auch hier gab der Preis für ein Barrel wieder etwas nach und kostete 111,79 Dollar und damit 21 Cent mehr als am Vortag. Im weiteren Handelsverlauf warten die Anleger gespannt auf die neusten Daten zu den Ölreserven in den USA. Experten würden gemeinhin mit einem leichten Aufbau der Rohölvorräte rechnen, sagte der Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank. Bei den Lagerbeständen an Benzin und Heizöl würde der Markt dagegen einen Rückgang erwarten.

Dollar-Schwäche weiter Haupttriebfeder für Öl-Rekordjagd
Händler nannten übereinstimmend die jüngste Dollar-Schwäche als die Haupttriebfeder für die Rekordjagd an den Ölmärkten. Der Euro ist im Handel mit der US-Währung erstmals knapp unter die Marke von 1,60 Dollar gesprungen. Vor allem der schwache Dollar treibe derzeit die Nachfrage, sagte Robert Laughlin vom Handelshaus MF Global. Die Dollar-Schwäche verbillige das Rohöl in Ländern mit anderen Währungen.

Ausserdem verwiesen Experten erneut auf Befürchtungen über Angebotsengpässe am Rohölmarkt. Insbesondere die hohe Nachfrage aus Nicht-OECD-Ländern wie China und Indien beunruhige die Märkte. Zudem hätten die Investoren überrascht auf Meldungen vom grössten russischen Ölkonzern Lukoil reagiert, wonach die Ölförderung in Russland einen Höhepunkt erreicht habe und künftig fallen werde, ergänzte der Rohstoffexperte Weinberg.

Neuer Rekordpreis auch für OPEC-Rohöl
Auch die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) meldete in Wien einen neuen Rekordpreis. Die Notierung für OPEC-Öl lag erstmals über der Marke von 105 Dollar. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel (159 Liter) aus den OPEC-Fördergebieten am Dienstag im Durchschnitt 105,73 Dollar. Das waren 1,71 Dollar mehr als am Montag. (awp/mc/pg)