Rekordölpreis beschert BP im 3. Quartal satten Gewinnsprung

Der Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten, der Bewertungsunterschiede aus den Lagerbeständen ausklammert, schnellte von 4,04 Milliarden auf 10,03 Milliarden US-Dollar, wie BP am Dienstag in London mitteilte. Unter dem Strich verdiente BP einen Überschuss nach Minderheiten von 8,05 (Vorjahr: 4,4) Milliarden Dollar. Öl-Analyst Jason Kenney von ING sprach von «beeindruckenden Resultaten».


Ölpreis seit Juli-Hoch auf Talfahrt
Der Ölpreis hatte im Juli mit mehr als 145 Dollar je Barrel neue Rekordhöhen erreicht, war aber im Verlauf der Monate wieder deutlich gesunken. Aktuell rangiert er bei rund 64 Dollar und Experten erwarten, dass der Ölpreis zumindest kurzfristig weiter unter Druck bleibt. Am Markt war deshalb darüber spekuliert worden, wie sich das auf die weitere Ausschüttungspolitik der Konzerne auswirken wird. BP-Chef Tony Hayward versicherte am Dienstag, dass die Dividenden auch bei weiter sinkenden Ölpreisen steigen sollen. Für das dritte Quartal will der Konzern 14 US-Cent je Anteilsschein an die Aktionäre zahlen. 2007 waren es 10,8 Cent gewesen.


Produktion steigt
Die Produktion von Öl und Gas lag mit 3,664 Millionen Barrel Öläquivalent pro Tag trotz der Ausfälle im Zuge der Hurrikan-Saison im Golf von Mexiko leicht über dem Vorjahresniveau. Ausschlaggebend war hierfür vor allem der Start neuer Förderprojekte. BP geht eigenen Angaben nach davon aus, dass die Produktionsmenge im vierten Quartal weiter zunehmen wird. In der Förderung konnte BP seinen Gewinn im dritten Quartal verdoppeln. Das Raffinerie-Geschäft legte ebenfalls deutlich zu.


Ärger mit Joint-Venture in Russland
BP hatte in den zurückliegenden Monaten vor allem mit den Querelen bei seinem russischen Joint-Venture TNK-BP Schlagzeilen gemacht. Der Ölförderer gehört BP und dem russischen Konsortium AAR zu gleichen Teilen. Der Streit um den Kurs des Unternehmens und den Einfluss bei TNK-BP hatten fast zum Bruch geführt. Vergangenen Monat wurde dann das Kriegsbeil begraben. Der auf russischer Seite umstrittene Vorstandschef Robert Dudley wird bis zum Jahresende sein Amt niederlegen. Experten zufolge verschieben sich die Machtverhältnisse insgesamt zugunsten der Oligarchen. (awp/mc/pg/13)

Schreibe einen Kommentar