Darauf wies der Chef von Renault und Nissan , Carlos Ghosn, in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Montag) hin. Nachdem Ghosn in der vergangenen Woche noch eine Kapitalbeteiligung von Renault und Nissan an GM als nicht notwendige Bedingung für die Allianz bezeichnet hatte, sagte er jetzt auf die Frage, ob ein solcher Schritt hilfreich sei. «Ja, in der Tat. Wir denken nicht in einem Zeitraum von nur sechs Monaten. Unsere Perspektive für eine Allianz ist langfristiger Natur.»
Keine offenen Fragen zwischen Wagoner und Ghosn
Zwischen dem Vorstandsvorsitzenden von General Motors, Rick Wagoner, und Ghosn wird es aber vorerst kein weiteres Treffen mehr geben. Ghosn sagte in dem Interview: «Zwischen Rick und mir gibt es keine offenen Fragen. Jeder von uns hat Experten beauftragt, und sie müssen ausloten, ob eine Allianz sinnvoll ist oder nicht.» Wenn sich herausstellen sollte, dass nur ein Partner Lust auf eine Zusammenarbeit habe, dann werde diese nicht zustande kommen. «Und Sie können sicher sein, wir werden nichts Feindliches gegen GM unternehmen.»
Dreier-Allianz gute Aussichten auf Profitabilität
Bis zum 15. Oktober haben sich beide Seiten Zeit gegeben, Chancen und Risiken eines transatlantischen Bündnisses der drei Autokonzerne auszuloten. Ghosn räumte gegenüber der Zeitung ein, dass die Idee zur Allianz von GM-Grossaktionär Kirk Kerkorian ausgegangen ist: «Er hat die Initiative ergriffen. Das stimmt.» Mit Kerkorian teilt Ghosn die Ansicht, dass eine Dreier-Allianz gute Aussichten auf mehr Wachstum und Profitabilität habe. Dass GM erst vor einem Jahr eine Allianz mit Fiat beendet hat, kommentierte der 52 Jahre alte Libanese mit französischem Pass wie folgt: «Das mag auch der Grund sein, warum GM ein wenig skeptischer die jetzt diskutierte Dreier-Allianz betrachtet. Sie waren in ihrer Allianz nicht erfolgreich, wir sind es.»
Verbindung von Renault und Nissan als Referenz
Auf die Frage, ob die Verbindung von Renault und Nissan als Blaupause für die Zusammenarbeit mit GM gelte, antwortete Ghosn: «In jedem Falle ist sie eine Referenz.» Die Franzosen halten 44 Prozent an dem japanischen Konzern, der wiederum mit 15 Prozent an Renault beteiligt ist. Ghosn hatte Nissan erfolgreich saniert. (awp/mc/ar)