Renault-Nissan will damit den Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) ausstechen, der ebenfalls mit Chrysler verhandelt. Chrysler bevorzuge allerdings weiter ein Zusammengehen mit General Motors (GM), so das Blatt unter Berufung auf Insider. Gemeinsam wären die zwei Konzerne der nach Absatz grösste Autobauer der Welt vor Toyota. GM kämpft mit Milliardenverlusten. Der grösste US-Autobauer suche unter Hochdruck eine Kapitalspritze eines Grossinvestors, so die «Financial Times» am Mittwoch. Immer wieder wird über eine drohende Pleite des Konzerns spekuliert, der wegen Absatzproblemen auch bei Opel in Europa die Bänder befristet stillstehen lässt.
Beteiligung soll über Nissan erfolgen
Nissan und Chrysler arbeiten bereits bei mehreren Projekten zusammen. So sollen die Japaner für Chrysler Kleinwagen produzieren und die Amerikaner Pickups für Nissan. Eine Beteiligung des französisch-japanischen Verbundes an Chrysler solle über Nissan erfolgen, so die «Detroit News». Die Japaner verfügten im Gegensatz zu Renault über genug flüssiges Kapital. Der deutsche Daimler-Konzern hält noch knapp 20 Prozent an Chrysler und will diese gerade an Cerberus verkaufen.
Talfahrt der US-Automobilindustrie
Ghosn hatte 2006 auch bereits mit GM über eine Allianz gesprochen, die Amerikaner wollten aber lieber eigenständig bleiben. Die drei US-Hersteller GM, Ford und Chrysler leiden unter einer steilen Talfahrt des amerikanischen Automarktes. Die Gründe: Hohe Spritkosten, eine verfehlte Modellpolitik und die Folgen der Finanzkrise. (awp/mc/pg/18)