Renault-Nissan erweitert Kooperation mit russischer Avtovaz

Ziel sei, bis 2015 den gemeinsamen Marktanteil in Russland von 30 Prozent auf 40 Prozent zu steigern. Bis zur Krise galt der russische Markt als boomende Wachstumsregion. Russland war auf dem Weg, Deutschland als grössten europäischen Markt abzulösen. Im vergangenen Jahr brachen die Verkäufe jedoch um rund die Hälfte ein. Nun gibt es ein Abwrackprogramm, das den Absatz wieder steigen lässt.


Gemeinsame Nutzung von Plattformen und Motoren 
Die jetzt geschlossene Vereinbarung der drei Hersteller sieht unter anderem die gemeinsame Nutzung von Plattformen und Motoren vor. Zudem soll eine Produktstrategie speziell für den russischen Markt erarbeitet werden. Lada-Modelle sollen künftig auch ausserhalb Russlands angeboten werden. Ihre Qualität soll durch den Austausch von Know-how deutlich steigen. Zudem soll das Produktionssystem der französisch-japanischen Allianz in allen drei russischen Werken der Partner zum Einsatz kommen.


Avtovaz: Mehrere Tausend Arbeiter entlassen
Der teilweise in Staatsbesitz befindliche Autobauer Avtovaz hat das vergangene Jahr mit einem Verlust von mehreren Millionen Euro abgeschlossen und wird durch Kredite russischer Staatsbanken gestützt. Der Hersteller hat mehrere Tausend Arbeiter entlassen, ein weiterer Jobabbau beim russischen Marktführer wird befürchtet. Die russische Regierung hatte gefordert, Renault solle sich an der Sanierung des Herstellers beteiligen, der aufgrund seiner veralteten Technologie und Produktion keine wettbewerbsfähigen Autos mehr baut. Renault hatte jedoch eine weitere Kapitalspritze abgelehnt und stattdessen angeboten, technisches Wissen zur Verfügung zu stellen. Renault hat im vergangenen Jahr im Zuge der Branchenkrise einen Milliardenverlust eingefahren.


Renault und Nissan kooperieren auch mit Daimler
Die seit 1999 in einer Allianz verbundenen Hersteller Renault und Nissan haben Anfang April zudem eine weitreichende Kooperation mit dem Dax-Konzern Daimler vereinbart. Sie sieht unter anderem die gemeinsame Entwicklung und Produktion von Kleinwagen sowie der Austausch von Motoren vor.


Renault will bis Jahresende 500 Mio Euro Staatshilfe zurückzahlen
Renault will bis Ende des Jahres mindestens 500 Millionen Euro Staatshilfe zurückzahlen. Unternehmenschef Carlos Ghosn sagte am Sonntag dem französischen Radiosender Europe1, er plane die Rückzahlung zusammen mit seinem Konkurrenten PSA Peugeot Citroen. Beide Autobauer erhielten 2009 Staatshilfen über drei Milliarden Euro, um ihre Finanzierung abzusichern und Arbeitsplätze zu retten. Ghosn sagte, Renault und Nissan wollten bis 2015 zusammen 500.000 Elektroautos verkaufen. Sie sollen anfangs aber nur eine Reichweite von 160 Kilometern haben, sagte Ghosn. Elektroautos gelten als Wachstumsquelle für den angeschlagenen Automarkt. (awp/mc/ps/17)

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