Renault verbucht 2009 Milliardenverlust

Der europäische Markt werde voraussichtlich um zehn Prozent zurückgehen. Im vergangenen Jahr fiel bei dem in Boulogne-Billancourt bei Paris ansässigen Unternehmen ein Verlust von 3,068 Milliarden Euro an. Rund die Hälfte davon gehe auf das Konto der mit dem Konzern verbundenen Unternehmen, hiess es. Neben der Beteiligung am Allianzpartner Nissan ist Renault auch am schwedischen Lastwagenbauer Volvo sowie am russischen Lada-Hersteller AvtoVAZ beteiligt.


Umsatzrückgang
Der Umsatz sank zum Vorjahr um fast elf Prozent auf 33,712 Milliarden Euro. Zwar verwies das Unternehmen auf den Aufwärtstrend im zweiten Halbjahr. In diese Zeit fallen aber die zahlreichen Abwrackprogramme in verschiedenen europäischen Ländern, die nun weitgehend beendet sind. Zudem war das vierte Quartal des Vorjahres schon deutlich von der Krise geprägt. Für das laufende Jahr hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, weiterhin einen positiven Free Cashflow zu erwirtschaften und die Verschuldung weiter zu senken. Dabei setzt der Konzern auf seine sechs neuen Modelle und Kostendisziplin. Zudem verspricht sich das Unternehmen weitere Synergien über eine Milliarde Euro aus der Kooperation mit dem japanischen Autobauer Nissan.


Synergieeffekte und Kooperationen
Für das vergangene Jahr werden die Synergieeffekte der Allianz für beide Partner auf 1,5 Milliarden Euro beziffert. Einsparungen seien vor allem in Forschung und Entwicklung sowie bei den Sachinvestitionen möglich gewesen, ohne dass dies aus Sicht der Unternehmen zu Lasten wesentlicher Projekte ging. Im laufenden Jahr sollen die Investitionen sowie die Ausgaben für Forschung und Entwicklung weniger als zehn Prozent des Umsatzes ausmachen. 2009 senkte der französische Autobauer die Nettoverschuldung im Autogeschäft um mehr als zwei Milliarden Euro auf knapp sechs Milliarden Euro. Die Liquiditätsreserven der Automobilsparte werden mit knapp 9,5 Milliarden Euro angegeben. Es wurde ein positiver Free Cashflow von 2,1 Milliarden Euro erzielt.


Stärker in den Schellenländern
«Schon jetzt bereiten wir uns auf die Zeit nach der Krise vor und werden deshalb unseren Vertrieb in Europa sowie den Serienstart der ersten Elektrofahrzeuge ab 2011 unvermindert vorantreiben», sagte Renault-Chef Ghosn. Darüber hinaus soll die Modellpalette am unteren Ende mit neuen Einstiegsmodellen erweitert werden. Renault will sich zudem verstärkt auf den neuen Märkten engagieren. Jüngst hatte der französische Hersteller angekündigt, bis Mitte 2012 ein eigenes Vertriebsnetz in Indien aufbauen zu wollen. Zusammen mit Nissan entsteht ein neues Werk in Indien. 2012 will Renault zudem zusammen mit dem indischen Autobauer Bajaj ein Konkurrenzmodell zum Billigwagen Tata Nano auf den indischen Markt bringen. (awp/mc/ps/11)

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