Zuletzt hätten kritische Äusserungen von führenden Währungshütern Zweifel geweckt, dass die EZB ihren angekündigten Kauf von Staatsanleihen von hoch verschuldeten Staaten der Eurozone auch konsequent umsetzt. Im Vormittagshandel stieg die Rendite der richtungsweisenden griechischen Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren auf 10,436 Prozent. Der Risikoaufschlag (Spread) zu deutschen Papieren mit gleicher Laufzeit legte damit auf etwa 7,8 Prozent zu. Bei den Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit lag die Rendite der Papiere aus Spanien bei 4,489 Prozent und aus Portugal bei 5,706 Prozent.
Wieder beflügelt
Derzeit würden viele Investoren der EZB offensichtlich nicht abnehmen, dass sie tatsächlich als Käufer für Staatsanleihen auftritt, hiess es von Experten der HSH Nordbank. Das habe die Renditen von Papieren aus dem hoch verschuldeten Griechenland wieder beflügelt. Anlass für dieses Misstrauen seien kritische Äusserungen vom EZB-Ratsmitglied Axel Weber und von EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark. Wenn es mit den Risikoaufschlägen so weiter gehe, werde EZB-Präsident Jean-Claude Trichet möglicherweise ein Machtwort sprechen müssen, um jeden Zweifel an der Kaufbereitschaft der Notenbank zu beseitigen. (awp/mc/gh/20)