Eine Umstrukturierung sei seit Jahren nicht erfolgt, erfuhr die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Freitag aus Finanzkreisen, «Eine Restrukturierung der Deutschen Börse ist denkbar zur Effizienzsteigerung», sagten die informierten Kreise. «Allerdings werde dabei keinesfalls an eine Aufspaltung des Unternehmens gedacht».
Zerschlagung ist völliger Unsinn
«Es läuft seit Längerem ein Prozess des Umbaus bei der Börse, aber dabei im Hinterkopf eine Zerschlagung zu haben, ist völliger Unsinn», sagte auch ein weiterer Kenner. Dass Vorbereitungen liefen und Studien in Auftrag gegeben würden, um zu schauen, wo Effizienzen gesteigert werden könnten, sei «völlig normal».
Verkrustete Strukturen aufbrechen
Ein Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Börse sieht eine Restrukturierung positiv. «Es gibt in der Deutschen Börse jede Menge bürokratischer, verkrusteter Strukturen. Es ist an der Zeit, diese aufzubrechen und die Entscheidungswege zu verkürzen», sagte das Mitglied. «Eine Aufteilung des Managements in einzelne Geschäftsfelder muss nicht zu einer Zerschlagung führen. Davon gehe ich erst einmal nicht aus.»
Aufteilung des Managements nach Geschäftsfeldern möglich
Das «Wall Street Journal Europe» (Freitagausgabe) hatte unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen berichtet, dass der Frankfurter Marktbetreiber den Umbau seiner Führungsstruktur erwäge. Dabei könnte es zu einer Aufteilung des Managements nach Geschäftsfeldern kommen. Es gebe aber innerhalb des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Börse Befürchtungen, dass eine solche Aufteilung eine feindliche Übernahme mit anschliessender Aufspaltung des Unternehmens erleichtern könnte. (awp/mc/ab)