Auch seien die notwendigen Sicherheiten bereits erbracht worden. Er bestätigte damit einen Bericht der «Südwest Presse». Merckles Firmenimperium – darunter der Pharmakonzern ratiopharm und der Zementhersteller HeidelbergCement – war durch die Finanzkrise und nach Verlusten bei Spekulationen mit VW-Aktien ins Wanken geraten.
«Die eigentlichen Fragen sind ausgehandelt»
Wie der VEM-Sprecher erläuterte, liege auch von den rund 30 Gläubigerbanken bereits ein Grossteil der nötigen Unterschriften vor. Noch in dieser oder spätestens Anfang nächster Woche wollten die Banken die letzten Unterschriften leisten. Die Geschäftsführungen aller Banken hätten bereits unter Vorbehalt ihre Zustimmung zu dem Überbrückungskredit von mehr als 400 Millionen Euro gegeben. Nun müsste der Kredit noch von den Entscheidungsgremien der Banken abgesegnet werden. «Aber die eigentlichen Fragen sind ausgehandelt», sagte der Sprecher.
Gutachten für Rettungsplan in Auftrag gegeben
Auch dem eigentlichen Sanierungsplan stehe nichts mehr im Wege. In den nächsten drei Monaten werde ein Gutachten erstellt, auf dessen Basis die Rettung erarbeitet werden soll. Der Sanierungsplan sei auf ein bis eineinhalb Jahre angelegt, sagte der VEM-Sprecher. Merckle hatte sich am Montag in Blaubeuren bei Ulm von einem Zug überfahren lassen. Seiner Familie hinterliess er nach Angaben der Staatsanwaltschaft Ulm einen Abschiedsbrief.
«Die Ohnmacht, nicht mehr handeln zu können»
Die wirtschaftliche Notlage seiner Unternehmen (ratiopharm, HeidelbergCement) und «die Ohnmacht, nicht mehr handeln zu können», hätten den 74-Jährigen gebrochen, teilte die Familie mit. Der meist vom Erfolg verwöhnte Unternehmer war offensichtlich nicht damit zurecht gekommen, dass sein Imperium im Zuge der Finanzkrise und durch Fehlspekulationen mit VW-Aktien in Zahlungsschwierigkeiten geraten war. (awp/mc/ps/07)