Reuters im H1 mit Gewinnsprung – Fusion mit Thomson gut unterwegs

Dies teilte Reuters am Freitag in London mit. Vorstandschef Tom Glocer sagte in einer Telefonkonferenz, die bevorstehende 8,8 Milliarden Pfund schwere Übernahme durch den Informationsdienstleister Thomson sei «sehr gut» gestartet.


Gespräche mit den Wettbewerbsbehörden ermutigend
Die ersten Gespräche mit den Wettbewerbsbehörden der USA und der EU-Kommission seien ermutigend verlaufen. Die formellen Anträge würden dann voraussichtlich im September gestellt. Er rechne angesichts des bisherigen Verlaufs des Prozesses damit, dass der Deal entweder noch in diesem Jahr oder Anfang nächsten Jahres unter Dach und Fach gebracht werden könne. «Die Gespräche waren sehr konstruktiv», sagte Glocer. Auch von den Kunden habe man ein positives Feedback erhalten.


Weltweite Nummer eins
Durch den im Mai angekündigten Zusammenschluss entsteht die weltweite Nummer eins unter den Informationsdienstleistern. Nach Angaben des Bra nchen-Newsletters «Inside Market Data» wird die neue Firma Thomson-Reuters rund 34 Prozent des Finanzdaten-Marktes kontrollieren und damit den bisherigen Marktführer Bloomberg knapp hinter sich lassen.


Synergien von mehr als 500 Millionen US-Dollar
Der Reuters-Chef, der auch an der Spitze des fusionierten Unternehmens stehen soll, rechnet durch den Zusammenschluss innerhalb von drei Jahren mit Synergien von mehr als 500 Millionen US-Dollar. Der Grossteil werde durch eine erweiterte Kundenbasis sowie Cross-Selling kommen, weniger durch Einsparungen. Der wirkliche Nutzen seien das beschleunigte Umsatzwachstum auf langfristige Sicht. Zudem würden sich die Geschäfte hervorragend ergänzen.


Betriebsgewinn um 36 Prozent gesteigert
Im ersten Halbjahr konnte Reuters vor Sonderposten seinen Betriebsgewinn im fortgeführten Geschäft um 36 Prozent auf 175 Millionen Pfund steigern. Der Markt hatte mit 167 Millionen Pfund gerechnet. Als Gründe für den kräftigen Anstieg gab die Nachrichtenagentur das zunehmend starke Geschäft mit den Investmentbanken und die Expansion in Wachstumsregionen an.


Umsatz leicht gesunken
Der Umsatz sank aufgrund des schwachen Dollars leicht um knapp ein Prozent auf 1,268 Milliarden Pfund. Der operative Gewinn kletterte um zehn Prozent auf 134 Millionen Pfund – trotz Sonderkosten von 21 Millionen Pfund in Zusammenhang mit dem Thomson-Deal. Je Aktie sprang der bereinigte Gewinn um ein Viertel auf 10,6 Pence, die Zwischendividende wurde daraufhin von 4 ,10 auf 5 Pence angehoben. Eine Prognose für das Gesamtjahr gab Reuters angesichts der laufenden Übernahmeverhandlungen nicht. (awp/mc/ab)

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