Rheinmetall lässt Krise hinter sich

Dies sagte Rheinmetall-Chef Klaus Eberhardt am Montag in Düsseldorf. Beim Umsatz rechnet er allerdings wegen einer etwas verhalteneren Einschätzung für das Rüstungsgeschäft nach wie vor nur mit einem Umsatzanstieg um etwa 15 Prozent auf rund 3,9 Milliarden Euro.


Ernüchterung am Aktienmarkt
Am Aktienmarkt sorgte vor allem das für Ernüchterung, der Aktienkurs geriet deutlich unter Druck. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll im laufenden Jahr auf 270 bis 280 (2009: 15) Millionen Euro steigen. Damit hob Rheinmetall das untere Ende der Spanne um zehn Millionen Euro an. Bis Ende September legte der Erlös getrieben von einem deutlichen Plus im Automobilbereich um 18 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich verdiente Rheinmetall 100 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte Rheinmetall noch rote Zahlen geschrieben. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug konzernweit nach neun Monaten 173 Millionen Euro – nach einem Verlust von 32 Millionen Euro im Vorjahr.


Automobil-Sparte schreibt wieder schwarze Zahlen
Während der operative Gewinn im Rüstungsgeschäft in den ersten neun Monaten um zwölf Prozent auf 123 Millionen Euro zulegte, kehrte der die Sparte Automobil nachhaltig in die schwarzen Zahlen zurück. Zwischen Juli und Ende September lag der Gewinn vor Zinsen und Steuern bei 20 Millionen Euro – das war der dritte Quartalsgewinn in Folge. Positiv für die kommenden Monate ist der zuletzt deutliche Anstieg des Auftragseingangs in diesem Segment. Auch im Rüstungsbereich legte der Auftragseingang bereinigt um einen Grossauftrag im Jahr 2009 leicht zu.


Rüstungsbereich: Umsatz dürfte 2010 5% zulegen
Beim Umsatz im Rüstungsbereich geht Rheinmetall-Chef Eberhardt in diesem Jahr wegen verschobener Projekte und der noch nicht genehmigten Übernahme des italienischen Unternehmens SEI jedoch nur noch von einem Anstieg um 100 Millionen Euro auf rund 2 Milliarden Euro aus. Bislang hatte er mit 2,1 Milliarden Euro gerechnet. Optimistischer ist er dagegen bei der Automobilsparte. Dort soll der Jahresumsatz jetzt von 1,5 Milliarden Euro auf 1,9 (bislang: 1,8) Milliarden Euro steigen. «Wir gehen auch im vierten Quartal von einer weiterhin positiven Entwicklung der weltweiten Automobilproduktion aus, die saisonal bedingt allerdings schwächer ausfallen wird als in den vergangenen Quartalen», sagte er.


Ausblick enttäuscht Analysten 
Der Kurs der im MDax notierten Aktie gab am Morgen um rund fünf Prozent nach. Händler führten dies unter anderem darauf zurück, dass der Ausblick im Detail enttäuschte. Während der Umsatzausblick für die Autosparte wie erwartet erhöht worden sei, bleibe der Umsatz im Rüstungsbereich hinter den Erwartungen, hiess es in einer Studie des Commerzbank-Experten Stephan Böhm. Einige Händler hatten zudem mit einer höheren Umsatzprognose gerechnet. Die Zahlen seien im Grossen und Ganzen wie erwartet ausgefallen. Das sei aber zu wenig hiess es am Markt, um den Kurs weiter nach oben zu treiben. (awp/mc/ps/02) 

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