«Die Entwicklung im ersten Quartal zeigt, dass wir auf bestem Weg sind, Rheinmetall nach der Krise bereits in diesem Jahr wieder zur früheren Ertragskraft zurückzuführen», sagte Vorstandschef Klaus Eberhardt am Freitag in Düsseldorf. Seinen Ausblick für 2010 bekräftigte der MDax -Konzern. Die Rheinmetall-Aktie gab am Morgen in einem sehr schwachen Gesamtmarkt rund drei Prozent nach.
Sparprogramm
Die tief greifenden Einschnitte im Automobilbereich im vergangenen Jahr zeigten nun ihre volle Wirkung, sagte Eberhardt. 2009 war das Auto-Geschäft im Zuge der Absatzrückgänge ins Straucheln geraten, während das Geschäft mit Panzern, Waffen und Munition boomte. Der Konzern griff hart durch und verordnete sich ein Sparprogramm. Die Düsseldorfer schlossen Werke und strichen insgesamt rund 3.000 Stellen. Gerade in den asiatischen Märkten habe sich nun ein Anziehen der Automobilkonjunktur gezeigt. Allgemein habe der Start neuer Automodelle geholfen. In der Autosparte sprangen die Erlöse zu Jahresbeginn um mehr als ein Drittel auf 454 Millionen Euro nach oben. Operativ schrieb die Sparte wieder schwarze Zahlen.
Ausblick bekräftigt
Die von Analysten als sehr konservativ eingestufte Jahresprognose bekräftigten die Düsseldorfer. Demnach soll der Umsatz um mehr als acht Prozent auf rund 3,7 Milliarden Euro steigen. Operativ soll ein EBIT zwischen 220 bis 250 Millionen Euro herauskommen. Wenn sich die Automobilbranche weiter erhole, ist der Vorstand optimistisch, ein Ergebnis am oberen Ende der Ergebnis-Spanne zu schaffen. In der Automotive-Sparte sollen die Erlöse um gut zehn Prozent klettern und das Ergebnis (EBIT) positiv sein. Im Rüstungsgeschäft dürfte der Umsatz um mehr als 5 Prozent wachsen und das Ergebnis weiter steigen.
Rüstungssparte wird profitabler
Operativ (EBIT) verdiente Rheinmetall zwischen Januar und März 39 Millionen Euro. Unter dem Strich standen 19 Millionen Euro. Bei beiden Kennzahlen übertraf das Unternehmen die Prognosen der Analysten. Im Geschäft mit Rüstungsgütern gingen die Umsätze zwar von 370 Millionen auf 346 Millionen Euro zurück, dafür wurde die Sparte profitabler und erzielte eine EBIT-Rendite von 7,2 Prozent nach 6,2 Prozent. Der Auftragseingang ging von 479 Millionen auf 467 Millionen Euro zurück. Allerdings haben die Düsseldorfer mittlerweile Order für 4,743 Milliarden Euro in den Büchern stehen. Vor einem Jahr waren es lediglich 3,441 Milliarden Euro. Im Juli 2009 bestellte die Bundeswehr dann Puma Panzer für 3,1 Milliarden Euro bei Rheinmetall. (awp/mc/ps/07)