«Die US-Wirtschaft ist widerstandsfähig, ihre Struktur kräftig und das langfristige wirtschaftliche Fundament gesund», sagte Rice an der offiziellen Eröffnung des 38. Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos. Die Vereinigten Staaten von Amerika würden weiterhin ausländische Investitionen und freien Handel begrüssen. «Und unsere Wirtschaft wird ein führender Motor des globalen Wirtschaftswachstums bleiben», sagte Rice: «Wir sollten Vertrauen in die zugrundeliegende Stärke der Weltwirtschaft haben.»
Stimuli durch Bush
Das Steuersenkungspaket von US-Präsident George W. Bush zur Stimulierung der Konjunktur werde den Konsum und die Investitionen von Unternehmen in diesem Jahr ankurbeln, versprach Rice. Finanzminister Hank Paulson, der eigentlich auch in Davos angekündigt war, werde mit den Führern beider Parteien im US-Kongress zusammenarbeiten, um ein robustes Paket zu schnüren.
«Inakzeptables Mass»
Rice erwähnte auch die Schattenseiten des starken Wachstums der Weltwirtschaft: «Das Mass an Ausbeutung in unserer Welt bleibt inakzeptabel.» Die Hälfte der Menschheit müsse mit weniger als 2 Dollar pro Tag auskommen. Wenn Staaten allerdings freie Märkte und freien Handel böten, gerecht regierten und investierten, könnten sie Wohlstand schaffen und diesen in soziale Gerechtigkeit für alle Bürger umwandeln.
Für Doha-Runde
Es sei aber nicht einfach für einen US-Präsident, Anwalt eines freien und fairen Handels zu sein in Zeiten von wachsendem wirtschaftlichen Populismus. «Dennoch bleiben Präsident Bush und ich einem erfolgreichen Abschluss der Doha-Runde» im Rahmen der Welthandelsorganisation WTO verpflichtet, sagte Rice. Präsident Bush plädiere dafür, dass die USA alle Tarife, Subventionen und Barrieren für einen freien Fluss von Gütern und Dienstleistungen – einschliesslich der Landwirtschaft – abschaffen würden, wenn andere Staaten dasselbe täten. «Wir erwarten, dass unsere Partner sich uns auf dem Weg zu einer erfolgreichen Doha-Runde anschliessen», sagte Rice.
«Zwei unakzeptable Wahlmöglichkeiten»
Wenn das Wirtschaftswachstum so weitergehe, brauchen es auch einen ganz neue Ansatz für Energie und Umwelt. «Wenn wir auf unserem jetzigen Kurs weiterfahren, haben wir zwei unakzeptable Wahlmöglichkeiten: Entweder opfern wir das globale Wirtschaftswachstum für die Gesundheit unseres Planeten -oder wir opfern die Gesundheit unseres Planeten für ein von fossilen Brennstoffen getriebenes Wachstum», sagte Rice. Beide Möglichkeiten müsse man verwerfen.
USA realisieren Klimaproblematik
«Wir Amerikaner realisieren nun, wie zentral eine Lösung für den Klimawandel ist für die künftige Gesundheit und den Erfolg des internationalen Systems. Und wir werden unermüdlich beitragen, eine Lösung zu suchen im Rahmen der UNO-Konvention, und durch die grösseren Wirtschaftstreffen», die Bush im September vorgeschlagen habe. (awp/mc/ps)