Zu konstanten Wechselkursen ist der Umsatz um 16% gewachsen, wobei vor allem die Region Asien sich `stark` entwickelt habe. Im September hatte Richemont für die ersten fünf Monate ebenfalls ein Umsatzplus von 11% gemeldet. Und auch im Monat Oktober des laufenden Geschäftsjahres habe das Wachstum 11% (+18% zu konstanten Währungskursen) betragen, wie der Luxusgüterkonzern am Freitag mitteilte.
Operatives Ergebnis um 28 Prozent verbessert
Schätzungen bei EBIT und Reingewinn deutlich übertroffen
Auf Ebene der Produktelinien
Auf Ebene der Produktelinien, legte Richemont mit Schmuck ein Umsatzwachstum von 9% auf 1`277 Mio EUR vor. Den EBIT verbesserte Richemont um 12% auf 367 Mio EUR und die entsprechende Marge lag mit 29% leicht über Vorjahr. Cartier sowie Van Cleef & Arpels hätten sich positiv entwickelt, letztere jedoch aufgrund einer tieferen Vorjahresbasis. Cartier habe ausserdem in bestehenden wie auch neuen Märkten – wie China und Russland – seine Geschäftstätigkeit weiter ausgebaut.
Marge bei Luxusuhren auf 31 Prozent gesteigert
Mit den Luxusuhren verzeichnete die Gruppe einen um 18% höheren Umsatz von 707 Mio EUR. Der EBIT steigt um 56% auf 218 Mio EUR stark an, die operative Marge erhöhte sich ebenfalls deutlich auf 31 (23)%. Die starke Nachfrage sei nicht nur bei den klassischen Uhren sondern auch bei neuen Kollektionen zu sehen gewesen, heisst es weiter. Dies habe aber auch Lieferengpässe provoziert.
Schreibwarenumsatz um 11 Prozent erhöht
Bei den Schreibwaren verbesserte Richemont den Umsatz um 11% auf 284 Mio EUR, was das Management angesichts der hohen Vorjahreswerte als `exzellentes` Ergebnis bezeichnet. Die operative Marge blieb bei 15% stabil.
Leder und Accessoires in der richtigen Richtung
Bei Leder und Accessoires würden sich beide Segmente `in die richtige Richtung` entwickeln, so die Mitteilung. Dunhill habe die Umsätze verbessert und den operativen Verlust auf 5 Mio EUR vermindert; Lancel dagegen habe im Zusammenhang mit der Neupositionierung tiefere Umsätze geschrieben. Der Umsatz wuchs um 1% auf 137 Mio EUR und der operative Verlust ging auf 9 nach 12 Mio EUR zurück. Bei den übrigen Geschäften befinde sich die Marke Chloé in einer Konsolidierungsphase nach `extrem hohen` Wachstumsraten in den vergangenen Jahren.
Umsatz nach Regionen
In Europa stieg der Umsatz um 12% (+14% zu konstanten Kursen) auf 1`092 Mio EUR, wobei vor allem in Russland und in den Märkten des Mittleren Ostens ein deutliches Wachstum zu sehen war. Die Nachfrage nach Luxusprodukten war in der Region Asien-Pazifik sehr hoch und liess den Umsatz um 23% (+30%) auf 612 Mio EUR ansteigen. Dabei erzielten die wichtigen Märkte in Hong Kong und China ein Umsatzplus von 33% auf 367 Mio EUR.
Ungünstige Währungsentwicklung
Die weitere Abschwächung der EUR/USD-Währungsrelation bedeutete für die Region Americas einen Umsatzanstieg von lediglich 6% auf 506 Mio EUR, während der Anstieg zu konstanten Kursen 13% betrug. Ebenfalls unter einer ungünstigen Währungsentwicklung litt der japanische Markt. In Euro sank der Umsatz dort um 4% auf 338 Mio EUR, zu konstanten Wechselkursen stiegen die Verkäufe um 7%.
Optimistisch fürs Gesamtjahr
Der Umsatzanstieg im Oktober sei für das wichtige Weihnachtsgeschäft `ermutigend`, wobei im Vorjahresvergleich der hohe Basiseffekt der letztjährigen Weihnacht zu beachten sei. Für das Gesamtjahr zeigt sich das Management optimistisch, das Resultat des Vorjahres klar zu übertreffen. Allerdings dürften die hohen Margen und das Ergebnis des ersten Halbjahres im zweiten Halbjahr nicht mehr ganz erreicht werden.
Übernahme von Donzé-Baume SA
Richemont übernimmt zudem den Uhrenkomponenten-Hersteller Donzé-Baume SA mit Sitz in Les Breuleux (JU). Es handelt sich um eine private Transaktion mit den Eigentümerfamilien, wie einer Mitteilung von Freitag zu entnehmen ist. Ein Preis wird nicht genannt. Donzé-Baume beschäftigt 300 Angestellte und fertigt Uhrengehäuse sowie Armbänder. Kunden sind laut Communiqué verschiedene führende Schweizer Uhrenhersteller, unter anderem Richemont selbst. In der Leitung der Firma wird sich nichts verändern: Gérard Donzé und Roland Donzé werden weiterhin für deren Führung verantwortlich sein. Die Übernahme wird keinen Einfluss auf die Profitabilität und das Nettovermögen von Richemont haben, heisst es zudem seitens des Luxusgüterherstellers.(awp/mc/ab)