Richemont: Jahresumsatz um 4 Prozent rückläufig

Der Umsatz sank in der Berichtsperiode um 4% auf 5’176 Mio EUR, in Lokalwährungen (LW) waren es -5%, wie der Genfer Luxusgüterkonzern am Donnerstag mitteilte. Nach einem Umsatzminus von 15% (in Euro) im ersten Halbjahr, habe sich die Nachfrage nach Uhren und Schmuck in der zweiten Jahreshälfte erholt, was in einem Umsatzplus von 7% resultierte.


Gruppengewinn beinahe halbiert
Der operative Gewinn (EBIT) der Gruppe sank im Gesamtjahr um 14% auf 830 (968) Mio EUR, die EBIT-Marge gab entsprechend auf 16,0% (17,9%) nach. Der Reingewinn des weitergeführten Geschäftes (nach dem Verkauf des BAT-Geschäftes) fiel um 18% auf 603 (737) Mio EUR, wobei das Finanzergebnis v.a. wegen Wechselkurseffekten mit -137 Mio EUR (VJ -101 Mio) deutlich negativ ausfiel. Nach einem Verlust aus dem nicht-weitergeführten Geschäft von 3 Mio ergibt sich einen Gruppengewinn von 600 (1’076) Mio EUR bzw. 599 (1’075) Mio EUR nach Minderheiten. Die Aktionäre sollen in den Genuss einer Dividende von 0,35 (0,30) CHF (+17%) je Aktie kommen.


Umsatzerwartungen übertroffen
Richemont hat mit den Jahreszahlen 2009/10 die Schätzungen der Analysten beim Umsatz übertroffen, auf Reingewinn-Stufe allerdings klar verfehlt. Die Analysten hatten im Vorfeld im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 5’127 Mio, einem EBIT von 840 Mio und einem Gewinn von 705 Mio EUR gerechnet.


Asien als Umsatztreiber
Die Cash-Position belief sich per Ende März auf 1’896 Mio EUR nach 822 Mio EUR ein Jahr zuvor. Der Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit lag im Berichtsjahr bei 1’464 (819) Mio EUR. Der Hersteller von Luxusprodukten wie IWC-Uhren und Cartier-Schmuck hat im letzten Jahr vor allem in der Region Asien-Pazifik (ohne Japan) eine starke Performance erlebt. So legten die Verkäufe dort in Lokalwährungen um 17% zu. In allen anderen Regionen sanken sie dagegen deutlich, so in Europa um 11% in der Region Americas um 20% und in Japan um 17%.


Verhalten optimistischer Ausblick
Die Divisionen waren alle leicht rückläufig, wobei es im Schmuckgeschäft mit -3% noch am besten lief. Der Uhrenbereich fiel insgesamt um 6%, die Division Schreibwaren ebenfalls um 6% und der Bereich «Andere» gar um 8%. Für die weitere Zukunft gibt sich der Konzern relativ optimistisch. Man habe der Wirtschafts-Krise bis hierhin überstanden und sei in einer starken finanziellen Position, heisst es. Die Geschäfte hätten schnell und positiv auf den Abschwung der Nachfrage reagiert und Marktanteile gewonnen.


Volatilität in Luxusgüterbranche dürfte hoch bleiben
Sie seien nun bereit, um Wachstumsgelegenheiten in neuen Märkten wahrzunehmen und die Nachfrage in den etablierten Märkten zu befriedigen, sobald sich die Situation dort verbessere. «Wir rechnen allerdings damit, dass die Volatilität in der Luxusgüterbranche hoch bleiben wird», erklärte Deputy CEO Richard Lepeu an einer Telefonkonferenz. Die Umsätze im ersten Quartal 2010 seien dem Trend aus dem Vorweihnachtsgeschäft gefolgt und im April lag der Umsatz um 24% über dem allerdings schwachen Vorjahresniveau, vor allem getrieben vom Grosshandelsgeschäft. Die Schlüsselfaktoren für den weiteren Erfolg seien Innovationen in Bezug auf Produkte, Distribution und die Märkte, sowie Kreativität, wofür die Richemont-Maisons immer gestanden hätten.


Aktienrückkaufprogamm
Ausserdem wurde zusammen mit den Jahreszahlen ein Aktienrückkaufprogamm bekannt gegeben. So will der Konzern in den nächsten zwei Jahres bis zu 10 Mio eigene Aktien zurückkaufen, was 1,7% des ausstehenden Aktienkapitals entspricht. Die Titel sollen für den konzerneigenen Optionsplan verwendet und daher nach dem Rückkauf nicht vernichtet werden. (awp/mc/ps/03) 

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